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  1. #101
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    Kathleen fühlte sich fast abwesend als sie ihren Blick ruhig fast zentrisch in der Mitte aller Bewegungen ruhen ließ. Sie musterte nichts und realisierte doch die meisten Handlungen und Aktionen die die Menschen um sie herum unternahmen. Im Unterbewusstsein passte ihr es gar nicht das ein paar Mitarbeiter der C-Sec keine Menschen waren - oder zumindest keine Turianer, die hatten schließlich die Technik mit entwickelte auf der die Midway basierte. Die Geheimdienstlerin in ihr war davon wenig angetan. Aber sie ignorierte es. Sie konnte es im Moment weder verhindern, noch beurteilen ob es gerechtfertigt war. Oder nicht so gar besser. Sie versuchte sich also keinen Kopf zu machen.
    Während der kurzzeitige Captain seine kurze, offensichtlich sehr emotionale, Ansprache hielt und Sarah ihm kurz auf folgte. Ließ Kathleen ihren Blick über die Gesichter der Männer und Frauen gleiten. Sie beobachtete ruhig die Leute und ihre Gesichtszüge. Die Gestik und Mimik der Leute. Wie sie auf die Nachrichten reagierten und sie verarbeiteten, oder sie auch in irgendeiner anderen Art aufnahmen. Es schien ihr keine Besonderheiten zu geben. Aber später würde sie ihre Gedanken und Erinnerungen durchforsten, wenn sie mehr Zeit hatte. Die kleinen Ansprachen waren der übliche Zirkus um Pflicht, Vorfreude, Begeisterung und Komplimenten. Typisches Militärgewäsch für das Neska noch nie viel übrig gehabt hatte. Sie bevorzugte eine direktere Kommunikation, eine etwas ehrlichere. Wenn auch die gesagten Worte alle ehrlich gemeint war. So war es doch trotzdem auch nie die ganze Wahrheit, es würde immer Abweichungen in den Ankündigungen und in den gesagten Phrasen geben, denn nie galt alles für alle.
    Neska seufzte und griff nach ihrem Com. Wählte die Nummer von Angela und wartete einen Moment bis die Verbindung mehrfach verschlüsselt und abgeschirmt war.
    "Boss?"
    "Ich brauche Dossiers über die Besatzung der Midway."
    "Ehm. Chef?"
    "Ja, ich weiß Geheimhaltungsgewäsch."
    "Ja."
    "Die stehen alle vor mir, Himmelarschundwolkenbruch."
    "An mir soll's ja nicht liegen.. Aber."
    "Okay, okay. Verstanden. Schau was du machen kannst. Aber dann sag mir wer unser Mann auf dem Schiff war."
    "Du meinst wir hatten da jemand drauf?"

    Kathleen schwieg einen Moment und seufzte. Fuhr sich mit der Hand flach über das Gesicht und atmete tief ein und dann wieder aus. Nach solchen Spielchen stand ihr gar nicht der Kopf.
    "Ja." Sie hörte etwas tippen im Hintergrund, ein paar Unterbrechungen. Ein paar gepiepte Antworten des Terminals und dann schließlich ein leises Rattern, als die Ausgabe des Ergebnisses erfolgte. Angela hustete.
    "Ein gewisser John Weber, kennst du ihn?"
    "Nein." Kathleen musste nicht überlegen. Sie kannte den Mann nicht. Und würde das jetzt schnell ändern. Sofern er noch unter den Lebenden war.
    "Beschreibung?"
    "Einsachtzig, sechsundsiebzig Kilo, brauen Haare, grüne Augen, trainierte Kerl, 32 Jahre. Deutscher. Sieht gar nicht so schlecht aus. Hilft dir das?"

    Nein tat es nicht richtig. Persönliche Bemerkungen waren selten Hilfreich wenn man genau Daten brauchte. Aber immerhin, hatte Kathleen eine Vorstellung davon was Angela gefiel.
    "Danke." Kathleen legte auf und ließ den Blick wandern. Sie brauchte nicht lange um den Agenten zu entdecken. Er schien fast einen Hauch gelangweilt zwischen den Anderen. Da Kathleen es aber durchaus besser wusste, sortierte sie seine Haltung, seine Wortlosigkeit in der Menge der anderen Crewmitglieder und seinen Gesichtsausdruck als eine ruhige Professionalität ein. Sie nahm sich einen Moment und zündete sich eine letzte Zigarette an. Ab jetzt würde sie für eine Weile keine Mehr bekommen. Kathleen wog einige Momente ihre Optionen ab und beschloss dann das es vollkommen unmöglich war sich Weber zu greifen ohne Aufsehen zu erregen.

    Neska war nicht Rebekka mit ihren beneidenswerten Fähigkeiten sich selbst durch die größte Menge unsichtbar zu bewegen. Sicher, sie hatte auch ausreichend Erfahrung und Möglichkeiten. Aber ihr Fachgebiet war einfach ein anderes.

    Also setzte sie sich in Bewegung. Glitt durch die Leute der Crew und arbeitete sich Schritt für Schritt auf Weber zu. Aus dem Augenwinkel verfolgte sie wie eine junge Dame auf Richter zuhielt. Sie wechselte ein paar Worte mit ihm. Und dem anfänglichen Gesichtsausdruck der ziemlich dramatisch einen gänzlich anderen Ausdruck annahm im Gesicht des C-Sec Officers, war Neska klar, dass er so etwas - wie das was ihm gerade gesagt worden war - nicht hatte hören wollen. Kathleen fluchte innerlich, ohne es sich ansehen zu lassen. Was auch immer ihm gesagt worden war, würde, wenn es mit der Midway zu tuen hat, auch hoffentlich sie bald wissen. Wenn nicht, war es vorerst nicht von Interesse, denn auf der Geschichte mit Rebekka hatte Kathleen noch die Hand drauf.

    Sie erreichte die kleine Gruppe von Menschen die sich um Weber versammelt hatte. Trat ohne zu Zögern an den Kreis hinzu und lächelte freundlich. Fand irgendwo in sich die unerschöpfliche Menge an Höflichkeit und Charme.
    "Guten Morgen." begrüßte sie alle bevor sie sich and Weber wandte.
    "Mr. Weber, ich bin Kathleen Benedict, und ich hätte Sie gerne mal gesprochen." bedeutete sie ihm und signalisierte ihm mit einem Winken des Zeigefingers dann ihr zu folgen. Sie hatte sich eine kleine Nische zwischen ein paar Ladungsboxen ausgesucht.

    11:18

  2. #102
    Let's Play-Gucker Avatar von Myuko Ono
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    Myuko, mit ihrer sauber verstauten Ausrüstung und ihren wenigen privaten Gegenständen in zwei Koffern, schob sich durch die restliche Besatzung der Midway, deren größter noch in der sich noch in der Andockbucht aufhaltender Teil gerade durch die Schleuse ins Freie – wobei man die Halle nicht unbedingt mit „dem Freien“ identifizieren musste, das war Geschmackssache – ging.
    Die hohen Offiziere waren bereits verschwunden. Myuko spürte leises Bedauern darüber, dass Diaz versetzt worden war.
    Auf Elysium war er ein guter Teamleader. Vielleicht wäre er ein guter Kapitän geworden. Vielleicht aber auch nicht…
    Der neue Captain war sachlich und knapp. Nun, auch gut.
    Seine Abschiedsrede war emotional. Fast, als würde er an diesem Schiff hängen.
    Aber das war eine Rede. Reden sind doch immer emotional.
    Myuko lächelte sarkastisch. Sie blieb stehen, drehte sich um und betrachtete die Midway, die, ohne alle aktivierten Systeme, stumm in ihrer Verankerung hing.
    Wie kann eine Person an einem Gegenstand hängen? An einem Schiff? Oder an irgendetwas, das nicht lebt?
    Die Außenhülle der Fregatte schimmerte geheimnisvoll im bläulichen Licht. Ihr Rumpf, die Form – das Schiff war elegant. Hatte einen gewissen Stil.
    Schön und gut.

    Die Soldatin schüttelte verständnislos den Kopf.
    Eine Beziehung zu einem Schiff.

    Und, in einem Winkel ihres Bewusstseins, dachte Myuko, während sie ihren Koffer wieder nahm, an die, die erst vor kurzem diese Fregatte betreten hatten, zum ersten und zum letzten Mal in ihrem Leben. Sie ließ ihre Gesichter noch einmal in ihrer Vorstellung vorbeiziehen, rief ihre Stimmen noch einmal aus der Erinnerung. Es war ihre Art, Abschied zu nehmen, von Menschen, die sie nicht gekannt hatte und die sie doch nicht grußlos verschwinden lassen wollte.

    Dann ging sie ruhig und zielstrebig weiter, auch wenn seit Javys Nachricht eine gewisse Unruhe in ihr war, an dem Tisch eines Officers, der sich im Gespräch mit einer Amanda befand (und, mit Schreibtisch und behelfsmäßiger Büroausstattung inklusive, recht deplatziert aussah,) vorbei, zum Ausgang des Raumhafens.

    11.18 Uhr

    -----------> Allianzkommando

  3. #103
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    Die Citadel: Allianzandockbucht

    Die Ankündigung des menschlichen C-Sec Beamten, dass man einen Magnetscan über die Midway laufen lassen würde, ließ John aufhorchen. Bei einem Magnetscan konnten aktive elektronische Geräte leicht Schaden nehmen und die Gedanken des Agenten wanderten zu dem beschädigten Geth-Langstreckenkommunikationsmodul, welches noch immer im Hangar der Midway stand. Dieses Artefakt war für die Allianz wichtig und wenn es von einem Scanner geröstet werden würde, wäre das gar nicht gut. Doch dann fiel dem Agenten ein, dass Leutnant Skirata das Modul, nachdem sie die Daten heruntergeladen hatten, sofort wieder vom Netz genommen hatte und somit keine Gefahr bestand. Allerdings mussten sie das Artefakt noch vom Schiff zum Allianzkommando bringen. Die C-Secs möchte ich nicht unbedingt einweihen, da der Fund ja vorerst noch Allianzintern ist... Hoffentlich verplappert sich niemand, ein Streit um die Befugnis wo die momentane Befehlskette instabil ist wäre unangenehm...

    Gerade als der Agent überlegte wie er den Transport am besten organisieren sollte als er bemerkte, dass Amanda an den Schreibtisch des C-Sec beamten getreten war, der anscheinend hier die Leitung hatte. Was macht sie da? Sie wird ihm doch nicht... verdammt so wie er dreinschaut hat sie doch... Moment, beruhige dich John. Amanda ist klug sie wird ihm sicher nur erzählen da sich ein ungefährliches Stück Geht-Technologie auf dem Schiff befindet und nicht was wir darin gefunden haben... John beschloss erst einmal nicht einzuschreiten und der Wissenschaftlerin zu vertrauen, da eine sofortige Intervention vermutlich nur für noch mehr Misstrauen bei dem C-Sec gesorgt hätte. Ich bleib am besten in der Nähe und wenn die Sache schief geht, halte ich die C-Secs solange mit einem Verweis auf die Zuständigkeit des Geheimdienstes hin bis Direktor Vance oder sonst wer beim Oberkommando C-Sec lange genug mit bürokratischen Hürden aufhält, dass wir das Artefakt heimlich abtransportieren können... John gefiel dieser Plan und beobachtete unauffällig das Gespräch zwischen Amanda und dem C-Sec Beamten.

    Um ein Haar wäre ihm die rothaarige Frau in Zivil entgangen, die direkt auf John und die bei ihm stehenden Allianz-Soldaten zukam. "Guten Morgen." begrüßte sie die Gruppe und wandte sich direkt an John: "Mr. Weber, ich bin Kathleen Benedict, und ich hätte Sie gerne mal gesprochen." bedeutete sie ihm und signalisierte ihm mit einem Winken des Zeigefingers dann ihr zu folgen. John und die Angehörigen der Midway-Crew waren von der lockeren Art wie diese Frau mit Soldaten sprach etwas überrascht, aber dadurch erhärtete sich auch der erste Eindruck des Agenten, dass diese Frau den Umgang mit Militärs gewohnt war. Er war auch ein bisschen neugierige wer diese Frau wohl sein mochte, aber da war immer noch der C-Sec Beamte der vielleicht zu einem Problem werden konnte. "Chief…" wandte sich John mit gesenkter Stimme an Jack Payne, der sich mit seinem Team immer noch in der Andockbucht aufhielt: "behalten sie den C-Sec, der mit Miss Phoenix spricht im Auge und wenn er Anstalten macht unseren Fund von Antirumgon mitzunehmen holen sie mich, verstanden?" Der ASOR nickte knapp und John kannte Payne mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er sich auf ihn verlassen konnte.

    Da dieses Problem geklärt war schickte sich John an Kathleen Benedict zu folgen, die ihn zu einer Nische zwischen zwei Landungsboxen führte. Da ihm sein Gegenüber noch keine Hinweise über ihre Absichten gegeben hatte verhielt sich John abwartend und überließ es Kathleen Benedict das Gespräch zu eröffnen.

    11:18

  4. #104
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    EINGANGSPOST

    Tag 4, 18:00 Uhr, Kreuzer SSV Harare, Lagerhallen

    Eine Granate explodierte neben Barney und die Druckwelle schleuderte ihn etwas heftiger, als beabsichtigt, gegen den Stahlcontainer, den der Support Gunner als Deckung nutzte. Mit geübten Handgriffen lud der Texaner sein schweres MG durch und kam wieder hinter dem Container hervor, um das Feuer auf mehrere Geth zu eröffnen, die zwei seiner Kameraden festgenagelt hatten. Das bekannte Rattern seines Gewehrs übertönte sämtliche Kampfgeräusche, während die Roboter von den Kugeln durchlöchert wurden und einzelne Teile verloren.
    Noch immer im Dauerfeuer ging Barney geradeaus weiter, kam auf eine weite Fläche im Lager des Schiffs, wo Marines damit beschäftigt waren, panzerbrechende Waffen herbeizuschaffen, um den Geth-Walker, der sich gerade aufgebaut hatte, niederzustrecken.
    Barney schwenkte sein Gewehr nach Links, wo gerade ein Geth-Squad aus einem angedockten Enterschiff strömte. Gegen die Hartkerngeschosse aus Wolfram hatte keine der Drohnen auch nur den Hauch einer Chance. Innerhalb von Sekunden gab der Schild nach und die Roboter wurden zu Altmetall verarbeitet.
    Plötzlich krachte etwas und das gesamte Schiff wackelte. Ein neues Enterschiff hatte die Hülle durchbrochen und war gerade dabei, die Befestigungshaken in den Stahl des Kreuzers zu bohren. Barney schulterte sein Gewehr, sprintete zu den noch geschlossenen Türen des Geth-Schiffs und kramte dabei eine Ladung Sprengstoff hervor. Innerhalb von Sekunden klebte das Gemisch aus C4, Semtex und RDX scharf und bereit, gesprengt zu werden am Enterschiff, das seinen Andockprozess bereits beendet hatte. Mit weiten Schritten entfernte sich Barney wieder, nahm den üblichen Sicherheitsabstand ein und zündete das Gemisch.
    Die Stahlmaske hielt der Hitze, die durch die Explosion dem Soldaten entgegengeschleudert wurde, stand, doch hinter den Türen kamen keine ausgeschalteten Geth zum Vorschein, sondern ein unendlicher, weißer Raum. Langsam, aber immer schneller werdend, löste sich die Umgebung, einschließlich der Geth oder der Allianzsoldaten in Nullen und Einsen auf und Barney seufzte.
    „Trainingseinheit durch externe Eingabe beendet“, verkündete die weibliche VI, als sich Barney schließlich alleine in dem weißen Raum, zu dem sich das Lager des Kreuzers mittlerweile verändert hatte, wieder fand, „terminiere Holositzung.“

    18:07, Kreuzer SSV Harare, Virtual Training facility

    Barney nahm die Holobrille von seinen Augen und richtete sich in dem Sitz, in dem er die ganze Zeit gelegen hatte, auf.
    „Ich hab doch gerade erst angefangen“, sagte er in den Raum hinein, „warum wurde die Einheit beendet?“
    „Operations Chief Gray ist hier draußen, Sir. Sie möchte Sie sprechen. Persönlich.“, hallte die Stimme des Corporals, der für die Aufsicht des virtuellen Trainings verantwortlich war, durch den Raum und Barney stand jetzt vollends auf.
    „Ich hoffe, das ist wichtig, Cel“, murmelte er und verließ durch die einzige Tür den Raum, in dem noch vier weitere Stühle standen.

    Er kam in einen Raum, der voll mit Computern, Datenterminals und Bildschirmen gepackt war. Durch ein breites Fenster konnte man hinunter auf den Sessel sehen, auf welchem sich Barney gerade noch befunden hatte. Der Corporal saß hinter einer großen Konsole mit allerhand Anzeigen, mehreren Tastaturen und Bildschirmen, während Cel, Barneys Zwillingsschwester, hinter dem Soldaten in Habachtstellung stand. Die blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, lediglich eine vereinzelte Strähne hing ihr im Gesicht.
    „Was gibt es?“, fragte er direkt, wie er es immer tat. Seine Schwester hütete sich sonst, ihn bei seinen Trainingssitzungen zu unterbrechen, es musste also wirklich etwas wichtiges sein.


    Barney sah auf, als ihn ein Allianzsoldat beim Verlassen der SSV Harare anrempelte, während der Texaner noch einmal die letzte halbe Stunde in seinem Kopf rekapitulierte. Seine Zwillingsschwester hatte ihm die Neuigkeit überbracht, dass die gesamte Crew des Kreuzers auf unbestimmte Zeit an Land gehen konnte, da man zurzeit ohne Mission unterwegs war und die Vorräte auch wieder aufgestockt werden mussten. Schließlich ging es weiter und die Crew konnte weiter aus dem Kreuzer ausströmen, direkt auf die Allianzandockbuchten, wo sich die üblichen Menschentrauben um wartende Angehörige bildeten. Es war immer das gleiche, man fiel sich in die Arme als sei man gerade vom Krieg nach Hause gekommen. Barney schmunzelte. Dabei hatten sie für seinen Geschmack die letzten Wochen viel zu wenig Action gehabt.
    Der Texaner blieb stehen, nachdem er sich ein paar Meter von dem Ausstiegssteg des Kreuzers entfernt hatte, um etwas Luft einzuatmen. Während sich seine Lungen mit frisch gefilterter Citadel-Luft füllten, die kaum anders als das sterile Zeug auf den Schiffen der Allianz war, sah sich der hochgewachsene Support Gunner um, ließ seine hellblauen Augen über die Marines schweifen, die nach und nach aus dem Kreuzer kamen. Er konnte einen etwas älteren Operations Chief ausmachen, der gerade seinen knapp zwei Jahre alten Sohn in die Arme schloss, wobei er den Tränen nahe sein musste, dem Gesichtsausdruck nach. Und während Barney seinen Blick auf den überglücklichen Vorgesetzten fixiert hielt, wäre er fast in eine junge Frau, ja beinahe noch ein Mädchen, gelaufen, die tränenüberströmt einen Private in die Arme schloss, mit dem Barney einmal im gleichen Team war, doch er konnte sich nicht mehr an den Namen des Jungen erinnern. Jedenfalls sah es so aus, als würde sie ihn so schnell nicht mehr loslassen und der Private schien alle Mühe zu haben, sich aus dem Klammergriff des Mädchens, vermutlich seine Schwester oder die Freundin, zu befreien. Nach ein paar Sekunden wandte sich Barney schließlich ab und suchte seine Schwester, die er kurz darauf zwischen zwei Familien, zumindest machten die zwei Grüppchen den Eindruck familiären Zusammenhalts, ausmachte. Auch sie hatte ihn gesehen und als Barney bei ihr war, gingen die zwei gleich weiter, entfernten sich von der Masse der Zivilisten und Soldaten.
    „Pff… als wären wir frisch vom Blitz zurück“, raunte er, während er neben ihr her ging und den Seesack mit dem Logo der Spezialeinheiten, in dem sich seine Habseligkeiten befanden, wieder lässig über seinen Rücken warf. Auf ihrem Weg zu einem der Shuttlepoints, die die ankommenden Soldaten schnell zu einem Ziel ihrer Wahl transportieren sollte, musterte er seine Schwester. Sie war groß für eine Frau, aber noch immer kleiner als er, der selbst für einen Mann sehr groß war. Auf dem blonden Haar ruhte das braune Barett der Ranger, einer ausgedienten Eliteeinheit der Army, und ihre grünen Augen waren durch die großen, verspiegelten Gläser einer Fliegerbrille verdeckt.
    „Ich halte das für keine gute Idee“, stellte er mit einem Nicken in Richtung ihrer braunen Cowboystiefel, aber auch der eng anliegenden Jeans, die die trainierten Schenkel seiner Schwester stark betonten, fest „die behindern dich, wenn du schnell kampfbereit sein und in deine Onyx musst.“
    Geändert von Barney Gray (26.02.2011 um 22:39 Uhr)

  5. #105
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    Neska ging die wenigen Schritte die sie ausser Hörweite der Anderen Leute brachte voran und merkte das Weber scheinbar noch ein paar Sachen zu klären hatte. Sie hörte nicht darauf, sondern konzentrierte sich auf ihre eigenen Beobachtungen. Hielt ständig ein Auge auf Richter und der fremden Frau, die ihm scheinbar Informationen zu trug die ihm wenig in den Kram passten. Es irritierte sie das er so angespannt wirkte, als hätte er gute Lust ein Schiff aus dem Orbit zu schießen. Ihr Instinkt verriet ihr das es leider die Midway gewesen wäre.

    Sie schnaubte und hoffte um den Willen, von wem auch immer ihr Quer kommen würden, das Weber die Antworten hatte. Für einen Moment überlegte sie ob sie ihn einfach mit nehmen sollten wenn sie der Sache auf de Grund ging. Entschied sich dann aber dagegen. Es hätte keinen Sinn. Sie wäre nicht vorbereitet und Weber in einer sinnlosen Lage. Kathleen wartete bis er vor ihr stand.

    Zufrieden registrierte sie das er nicht übermäßig dabei war sie zu mustern. Er schien tatsächlich vom Fach zu sein. Eine Seltenheit in diesen Tagen und etwas das Kathleen zu schätzen wusste. Sofern er jetzt auch dabei bleiben würde und sich nicht schwerwiegende Dummheiten herausstellen würden. Kathleen blickte Weber entgegen und als er endlich vor ihr stand, klemmte sie sich die Zigarette zwischen die Lippen, während ihre linke Hand das ECM Gerät aktivierte und die rechte den kleinen Ausweis hervorzog den sie Weber reichte. Dabei verfiel sie so leicht ins Deutsche, als wäre es für sie fast ihre Muttersprache.

    "Nun dann, Herr Weber. Noch mal das ganze vor vorne. Ich bin Kathleen Benedict. Captain. Und im Moment leite ich die nachrichtendienstliche Station der Allianz auf der Citadel. In diesem Zusammenhang bin ich gerade kopfüber in diese Nummer hier gestolpert, während vor unserer Botschaft immer noch der Dienstwagen eines anderen Mitarbeiters des Geheimdienstes abfackelt. Ich wäre Ihnen also für eine Zusammenfassung der wichtigsten Dinge dankbar, bevor ich es nachher mit den Korintenkackern der Navy zu tuen bekomme - oder C-Sec."

    Kathleen versuchte die Geschwindigkeit ihrer Worte zu kontrollieren, aber so recht wollte ihr es nicht gelingen.

    11:19

  6. #106
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Einstiegspost
    Tag 3, 18:00 Uhr, Kreuzer SSV Harare


    'Rumour sprendin' a-'round in that Texas town. 'bout that shack outside La Grange. And you know what I'm talkin' about. Just let me know if you wanna go to that home out on the range. They gotta lotta nice girls.'
    Ihre Lippen bewegten sich tonlos zu den Wörtern die ihr durch die kleinen Kopfhörer in die Ohren dröhnte. Ihr rechter Fuß wippte im Takt mit der Fußspitze auf und ab - tippten dabei leise, aber hörbar auf den Metallboden der Luftschleuse der Harare. Hinter ihr hatte sie bereits eine Gruppe von Soldaten und Offizieren versammelt. Nicht das die Offiziere nicht das Recht des Vorrangs gehabt hätten.

    Aber im Lauf der letzten Wochen und Monate hatten alle an Bord eines gelernt. Ches geht zu erst.

    Sie hatte bei ihren, oder den Missionen in denen der Einsatz der Zwillinge notwendig gewesen war, gemäß dem Motto der alten Rangers - in dessen Erbe sie sich durchaus sah - darauf bestanden zuerst zu gehen. Bei den ersten Einsätzen hatte sie das regelmäßig in kleine Diskussionen mit dem leitenden Strategen und Missionsleiter gebracht. Celeste hatte darauf bestanden das es besser wäre sie den ersten Schritt machen zu lassen, war dabei aber immer höflich und bestimmt geblieben.
    Der Captain hatte sich die Diskussion einige Minuten immer mit einem Schmunzeln angehört und dann irgendwann mit einem amüsierten 'Well, god damn it then, Chief Gray, lead the way.' Celeste den Vorzug beim Absprung gegeben. Ein Schmunzeln tauchte auf ihren Lippen auf, während ihre langen Finger über den Verband ihres linken Oberarmes strichen. Es würde eine weitere Narbe werden - ein vergleichsweise kleiner Preis in der Entscheidung ob einem der Arm abgerissen, in dem Fall eher abgebissen, oder es nur eine Schnittwunden werden würde. In all den Jahren hatte sich Cel daran gewöhnt. Und mit der Zeit fragte sie sich ob es überhaupt einen Planeten gab der für die Allianz von Interesse war auf dem sie noch nicht mit Blut die Botanik gefüttert hatte.

    Sie fühlte ihren Kopf instinktiv mit nicken, während ihr Fuß dem Takt weiterhin folgte.
    'Have mercy. A haw, haw, haw, haw, a haw. A haw, haw, haw.'

    Mit einem lauten Zischen erwachte die Dekompression der Schleuse zum Leben, während sich die hydraulischen Bolzen der Schiffsluke anfingen zu drehen. Tausende von malen hatte sie diese Geräusche gehört, gesehen wie die Lichter aufflackerten und die Geräte ihre Dinge taten die sie taten. Celeste hatte eine recht genaue Ahnung davon was in diesen Momenten passierte und was die Sensoren und ihre elektronischen Sklaven taten, aber sie interessierte sich schlichtweg nicht dafür.
    CC wartete einfach ruhig und griff derweil schon mal nach ihrer Sonnenbrille, die sie in den Ausschnitt des Tanktops gehängt hatte. Es hatte sie sehr viel Zeit gekostet und eine ansehnliche Menge Geld um an eine original Aviator zu gelangen. Aber jedes Mal wenn sie das schmale vergoldete Gestänge in den Fingern fühlte um sie sich dann auf die Nase zu setzen. Die Bügel hinter den Ohren zu verhaken, wusste sie das es den Aufwand wert gewesen war.

    Die Texanerin setzte sich die Fliegerbrille auf, tat das mit einer fast mantrischen, zeremonischen Bewegung mit der sie sich am Schluss die Brille am Bügel zwischen den verspiegelten Gläsern hoch auf die Nase schob. Keinen Moment zu spät öffnete sich fast wie auf Kommando die Türe der Harare und das grelle Neonlicht der Citadel fluteten den Raum. Blendete den ein oder anderen der vergessen hatte das es im Schiff deutlich düsterer war als auf der Weltraumstation.
    Celeste beugte sich etwas und hob den Armeerucksack auf, der gerade noch neben ihrem Bein gestanden hatte. Warf ihn sich über die Schulter, tarierte sein Gewicht für einen Moment aus, in dem sich die Luke vollständig öffnete. Sie wartete noch einen kurzen Augenblick und trat dann hinaus. Macht einen weiten Schritt und setzte ihn mit der Ferse der Cowboystiefel zu erst auf die Citadel. Zog sich dabei gleichzeitig das hellbraune Barett aus der Gesäßtasche der dunkelblauen Jeans. Schlug es einmal gegen ihren Oberschenkel um es zu entfalten und es dann aufzusetzen. Sie zog es fest auf die Stirn und richtete es dann aus.

    Sie machte ein paar schnelle Schritte um dem Rest der Crew aus dem Weg zu gehen, wenn sie vom Schiff wollten. Celeste bewegte sich gleichmäßig und geschmeidig über den kleinen freien Platz. Stellte dann ihren Rucksack wieder ab um auf ihren Bruder zu warten.
    Um sie herum brach allerdings die typische Wiedersehensfreude aus. Menschen die sich in die Arme fielen oder sich auf die Wangen küssten. Einige waren auch etwas direkter und leidenschaftlicher. Von ihrer Höhe aus hatte sie das meiste gut im Blick und entdeckte den Corporal der direkt auf sie zu hielt sofort. Celeste verzog keine Mine als er mit seiner Freundin an der Hand vor ihr auftauchte. Er strahlte über das ganze Gesicht. Seine Tussi schien da weniger sicher, ihr Gesicht zeigte Unsicherheit und Unwohlsein. Sie starrte zu Celeste hoch und schluckte. Der Blick des Mädchens glitt über Celestes Arme und die schwarzen Tätowierungen, blieb dabei am rechten Unterarm eine Spur länger an den kleinen Metallkugeln der Microdermals hängen die dort in die Haut eingesetzt waren.

    Es war offensichtlich das sie Celeste für alle mögliche hielt - wobei die Texanerin am ehesten noch auf Conan die Barbarin tippte - aber sich nicht für eine Elitesoldatin die ihrem Freund das leben gerettet hatte.
    "Chief!" rief der Junge freudig und lächelte. "Ich wollte ihnen meine Freundin vorstellen."
    "Hallo."
    "Howdy."
    Celeste machte sich nicht mal die Mühe die Ohrstöpsel aus denen noch die zweite Strophe von La Grange dröhnte aus selbigen zu nehmen. Es schien ihr den Aufwand nicht wert.
    "Tiff, das ist Chief Gray. Sie hat mir das Leben gerettet." erzählte er ganz Stolz und Celeste fragte sich ob er mit dieser Tatsache angeben wollte, prahlen wollte wie gefährlich sein Job war um dann beim nächsten Abflug ein paar extra "Behandlungen" zu bekommen - sie könnten sich ja nie wieder sehen. Sie musterte die Beiden von oben herab und hob, obwohl ihr der Sinn danach stand, nicht die Augenbraue. Stattdessen ob sie die linke Hand und spreizte den Zeigefinger und den Ringfinger ausgestreckt.
    "Zweimal." kommentierte sie trocken.
    Der Corporal nickte eifrig und verabschiedete sich bei ihr mit einem - sie hoffte für ihn - kollegialem Zwinkern. Schleppte sein Weib hinter sich her wie ein Affe und Cel rang mit sich ihm nicht mit ihrer Dienstwaffe ein Cabrio aus seinem Schädel zu machen.

    Sie knurrte leise und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne, während neben ihr tauchte ein anderer Soldat auf. Einer der ASOR Truppe der ihr einen kameradschaftlichen Klaps auf die Schulter gab.
    "Chief." versetzte er kurz angebunden und nickte ihr zu, während er vorbei ging. Cel zog den rechten Mundwinkel zu einem schmalen Lächeln hoch und erwiderte seinen Gruß.
    "Gunny." Für ein paar Augenblicke glitten ihre Gedanken zurück zu dem letzten Einsatz.

    '"Chief, was zum Teufel ist das für ein Geräusch."
    Celeste rollte mit den Augen und ignorierte die nervige Stimme des kommandierenden Einsatzoffiziers, der die Operation leiten sollte. Er war immer noch offensichtlich angepisst das der Captain - mal wieder - ihr den Vorzug gegeben hatte. Mit einem Griff zu ihrem Hals versiegelte sie den Helm ihres Kampfanzuges mit einem lauten Zischen. Es dauerte einen Moment, aber dann erwachte das HUD in der Innenseite des Visiers zum leben. Lieferte ihr eine angepasste Menge an Daten über Luftdruck, Atmosphäre außerhalb, die Menge an Energie und Sauerstoff. Mit einem kleinen Blick in die rechte unter Ecke prüfte sie den Status ihrer Waffe und der Munition. Dann erst konzentrierte sie sich wieder auf das breite Hangarschott direkt vor ihr, an dessen rechter Seite eine orange Warnleuchte blinkte. Die Verriegelung war schon gelöst worden.
    "Chief!"
    "Velcro Fly."
    Einen Moment war Pause im Funk, und Celeste konnte in ihrer Anzeige verfolgen wie die Luft anteilig aus dem Hangar gepumpt wurde. "Sie machen einen HALO Sprung."
    Sie seufzte resigniert. "Danke für die Info Commander. Ich hatte es schon wieder vergessen." kommentierte sie emotionslos und wusste das ihn das erst Recht auf die Palme brachte.
    "Ich wollte wissen was das für ein Lärm ist in der Funkverbindung."
    "Velcro Fly."
    "Was soll das sein!"
    "Musik.", sie machte eine kurze Pause, einfach nur weil er es verdient an die Decke zu gehen, "Commander."

    Um sie herum gingen die Lichter des Hangardecks aus auf dem sie stand. Ihr rechter Fuß wippte im Takt, während sie sich mit der rechten Hand an einer der zahlreichen Stangen an der Säule neben ihr fest hielt. Dann sprang das Licht auf rot und die orange Lampe erlosch. Mit einen fauchenden, giftigen Geräusch glitt das Hangartor nach vorne weg, während die Luft fast sichtbar hinaus in das Weltall gesaugt wurde.
    Sie schloss einen Moment die Augen um nicht geblendet zu werden von der Sonne die sich in der Atmosphäre und dem Meer des Planeten unter dem Schiff, auf den sie nun blickte, spiegelte. Celeste lächelte ein geheimnisvolles Lächeln das keiner sehen konnte und atmete tief durch. Es hatte etwas berauschendes.
    Sie fühlte das Adrenalin in ihre Blutbahn preschen. Fühlte wie es sich mit jedem Schlag ihres Herzens in ihrem Körper ausbreitete. Jede ihrer Zellen, jeden Nervenstrang, jeden Muskel flutetet. Sie tatsächlich berauschte. Cel konnte jeden Herzschlag in ihrer Brust fühlen. Das fast übermächtig laute Pochen, das ihre Lungen vibrieren ließ.

    Die Luft die an ihr vorbei zischten zerrte an ihrem Körper und zog sie ein paar Meter nach vorne, aber die magnetisierten Stiefel und ihr Griff an der Stange hielten dem Sog stand. Dann war es vorbei und um sie herum im Hangar war die unendliche Stille des Weltraumes.
    "Der Weltraum. Unendliche Weiten." kommentierte sie tonlos und schloss noch mal die Augen. Lauschte den Tönen der Musik. Ignorierte die hirnlose Nachfrage per Funk was sie gerade gesagt hatte - ebenso die Schimpftriade die folgte als sie keine Antwort gab.

    In diesem Moment gab es nur sie, den Sprung und ZZ Top.

    Ein letztes mal ging sie die Checkliste im Kopf durch. Sie hatte alles mehrfach geprüft. Alles getestet und gereinigt. Alle Vorbereitungen waren getroffen. Celeste öffnete die Augen.
    "Chief." das war der Captain.
    "Sir."
    "Viel Glück."
    "Mhm."
    Sie aktivierte die Ionisierung des Visiers, welches sich daraufhin dunkel färbte und Außen verspiegelte. Dann ließ sie die Stange los und löste die Magnetisierung an den Sohlen ihrer Kampfstiefel. Machte ein paar Schritte in Richtung der Rampe die sich aus dem Tor gebildet hatte und jetzt unter dem Schiff hinaus in die Schwärze des Alls ragte. Es hatte etwas episches. Etwas mythisches aus dieser Höhe abzuspringen. Noch den Planeten sehen zu können, die Krümmung dieser kleinen Kugel aus Gestein die eine Quelle von Leben war. Das Grün, Grau, Braun und Blau. Und all die anderen Töne die von Leben signalisierten. Sie war bei weitem keine Philosophin. Aber etwas Soldatenbegeisterung durfte sein.

    "Well then rangers. Lead the way." murmelte sie und wartete noch einen Moment auf den zweiten Teil des Liedes. Auf den Auftakt des Gitarrensolos. Sie lächelte mit grimmiger Entschlossenheit und wippte mit der Ferse, während sie auf den richtigen Moment wartete. Versetzte sich aus dieser kleinen Bewegung heraus in ein rhythmisches lockeres Wippen aus den Fersen. Dann begann das fixe, elegante Solo auf der Gibson SG von Billy Gibbons. Celeste schoss vorwärts, rannte nach vorne gelehnt, ohne auch nur einen Hauch zu zögern, direkt auf die Kante zu, nach der es vierzigtausend Meter in den Abgrund ging. Sie überbrückte die Distanz zum Abgrund und ihrem Startpunkt mit wenigen, weiten Schritte.

    Ihr letzter Schritt berührte die Kante. Die Fußsohle rollte über diese hinweg, so das ihre Zehenspitzen schon nach unten zeigten. Hinab zeigten auf den Planeten und das blau des Meeres über das das Schiff gerade flog. Sie schob die Arme nach vorne, holte damit noch etwas mehr Schwung um mit dem Sprung so schnell es ging soweit wie möglich von dem Schiff und seinen Antrieben weg zu kommen, bevor der Pilot es wieder nach oben aus den höchsten Schichten der Sphären des Planeten zog.

    Dann, als ihr Oberkörper schräg über dem Nichts war, und sie direkt hinab sehen konnte. Sprang sie ab.

    Für einige wenige Bruchteile einer Sekunde glitt sie schwerelos durch das endlose Schwarz unter dem Schiff, das nur gestört wurde durch die Sonnenstrahlen die hinter dem Planeten auftauchten und dem Schiff über ihr. In ihrem Helm verklang das Lied nach dem Solo und sie konnte für einen Moment die Stimmen aus der Kampfinformationszentrale über Funk hören.
    "Mann muss echt schon ziemlich einen an der Waffel haben um da zu hüpfen."
    Dann begann, durch die Repeatfunktion, das Lied von vorne. Und mit dem Lied übernahm die Anziehungskraft des Planeten ihren Job. Sie zerrte Celeste runter. Direkt auf sich zu.
    Die Texanerin, legte die Arme an den Körper, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Beine. Schoss wie ein Pfeil Richtung Oberfläche des Planeten.
    Ein kurzer Kontrollblick zu den Anzeigen in der die Höhenangabe mit rasanter Eile abnahm und die Geschwindigkeitsanzeige dramatisch zu.

    Sie konnte den zunehmenden Luftstrom fühlen. Das Rauschen wurde alles übertönend laut und der Druck auf ihren Körper stieg immens an. Sie steuerte mit leichten Handbewegungen ihren Fall vorwärts von dem Wasser des Meeres weg. Hin zum Land und dem Dschungel darauf.
    Schneller als gedacht, konnte sie bereits optisch die Luftkrümmung vor ihrem Visier aus machen als sie sich mit ihrer Fallgeschwindigkeit der Schallmauer näherte. In ihrem Kampfanzug liefen einige Subroutinen an, die den Druckausgleich durchführten der notwendig werden würde wenn sie die Schallmauer durchstieß. Rechts neben ihr, im Augenwinkel zogen sich einige Sterne und Lichter zu langgezogenen hellen Streifen. Das Vibrieren das durch ihren Körper fuhr, sie schüttelte und an ihr zerrte, als der Widerstand weiter zu nahm, war fast hypnotisch für Celeste.
    Dann riss der Schallkegel vor ihrem Kopf und der laute Knall dröhnte in ihren Lungen, ließ die Luft darin wirbeln wie einen kleinen Tornado. Und sie war dankbar für die akustischen Kompensatoren in ihrem Helm, die verhinderten das ihr das Trommelfell ins Hirn schoss.

    Aufmerksam beobachtete sie die verbliebene Höhe und die Geschwindigkeitsanzeige. Sie hatte vorher die Grenzwerte ausgerechnet die sie hatte um sich vor einem unangenehmen Aufschlag zu bewahren. Dann hatte sie diese Werte in die Anzeige programmiert und als das erste Licht anging, lehnte sie sich langsam zurück.
    Jetzt hatte sie die Sensorglocke hinter sich gelassen, die über dem Ziel die Überwachung des Luftraumes sicher stellte. Unter ihr war längst alles von einem intensiven dunkelgrün. Sie hatte das Zielgebiet fast erreicht. Es war immer bedauerlich das man während des Sprunges keine Zeit hatte sich wirklich auf die Landschaft zu konzentrieren, auch dass das Bildmaterial einem nie zur Verfügung gestellt wurde war ein Jammer.
    Vorsichtig und behutsam, um nicht auf einmal zu viel Widerstand zu bieten, breitete sie die Arme und Füße aus. Erhöhte ihren Luftwiderstand, veränderte damit ihre Reibung und verlangsamte zügig die Fallgeschwindigkeit. In einigen Augenblicken war sie wieder unter der Schallmauer.

    Langsam fühlte sie den Nebel hinter ihrer Stirn, der vom Rausch der Geschwindigkeit kam und der hohen körperlichen Anstrengung. Morgen würde sich ihr Körper ausgemergelt und matt anfühlen. Auch würde sie Unmengen an Wasser brauchen und zusätzlichen Mineralstoffen um sich zügig wieder Fit zu fühlen. Noch während sie daran dachte ging das nächste Licht an. Sie prüfte ihre Koordinaten und die Zielkoordinaten. Dann begann sie mit der Korrektur ihres Falles.
    Steuerte sich mit Handbewegungen und Gewichtsverlagerungen im Luftstrom auf den richtigen Kurs. Bremste dabei aber weiter ihre Geschwindigkeit ein, die immer noch enorm war und einen ungeübte Springer umgebracht hätte. Sie tauchte mit dem letzten Abschnitt ihres Falles dann in die Nachtzone des Planeten ein, in dem die Dunkelheit ihren schwarzen Fallschirm verbergen würde, den sie bald ziehen musste.

    Es dauerte aber noch ein paar Minuten bis sie endlich das Signal hatte, und nach einer kurzen Kontrolle von Koordinaten und Geschwindigkeit den Fallschirm zog. Sie hatte die Fallgeschwindigkeit soweit schon gedrosselt gehabt das es ihr nicht das Rückgrad zerreißen würde, wenn sie den Schirm öffnete.
    Der Ruck war heftig und ließ ihren Kopf einige male wild hin und her zucken, ihren Körper ebenso stark pendeln, bevor sie ruhig unter dem großen Schirm hing, der ihren Fall weiter bremste. Celeste griff sich die beiden Steuerseile und dirigierte sich näher an die Koordinaten heran. Deaktivierte dann die Ionisierung des Visiers um sich nicht durch eine Reflektion zu verraten und betätigte die Nachtsicht des Helms. Überblickte den näher kommenden Dschungel und wartete auf das letzte Signal.

    Es kam wenige Meter über den Baumkronen und Celeste zog ohne eine Sekunde zu verlieren die Öffnung des Fallschirms, der ihr durch den Fallwind vom Rücken gerissen wurde und sie für einige Sekundenbruchteile der erbarmungslosen Schwerkraft preis gab.
    Sie sackte durch die obersten Teile der Baumkrone. Hielt die Arme dabei aber vor der Brustverschränkt. Den Kopf mit dem Kinn ebenfalls gegen diese gepresst und die Füße fest geschlossen. Einige kleine Ästchen schlugen gegen ihren Körper, ohne einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Als sie durch die Blätterdecke des Waldes gestoßen war, aktivierte sich das Jumppack auf ihrem Rücken automatisch als der Höhenmesser die minimale Höhe erreicht hatte. Der kräftige Schub der Düsen an dem schmalen Rucksack fing sie auf und bremsten ihren freien Fall auf fast null, nur um sie dann einem kontrollierten Absacken zu überlassen, das sie schräg vorwärts führte und ihr die Chance gab die letzte Energie des Falles mit einer Rolle vorwärts über den weichen Boden des Waldes abzufangen.

    Sie blieb einen langen Moment einfach auf dem Rücken liegen und atmete mehrmals tief durch. Wartete auf einsetzende Schmerzen und bewegte jeden ihrer Muskeln, in dem sie ihn anspannte und dann wieder lockerte.
    "Prima." flüsterte sie. Sie hatte sich wohl nichts weiter getan. Langsam richtete sie sich auf. Blieb aber noch einen weiteren Moment sitzen um ihrem Kreislauf die Chance zu geben wieder auf Touren zu kommen, nach der Marter der sie ihn ausgesetzt hatte. Aber dann richtete sie sich auf und löste mit zwei Griffen das Jumppack, warf es in das nächste Gebüsch. Griff nach ihrer Barracuda und aktivierte diese. Das mattschwarze Gewehr begann sich auszuklappen, jedes Mal wieder fasziniert beobachtete Celeste wie sich der Lauf in die Länge schob und das Magazin nach unten gedrückt wurde, während sich der Kolben der Waffe hinten ausformte. Dann erst deaktivierte sie den Musikplayer und lauschte in die Weiten des Dschungels hinein, während sie sich einen ersten Überblick verschaffte.'


    Sie wurde von dem drängenden Gefühl eines Blickes zurück geholt aus ihren Gedanken. Celeste musste sich nicht weiter umsehen um Barney in der Menge auszumachen. Er stach aus der Menschenmenge heraus wie ein Koloss aus dem Meer. Seine massige Gestalt hätte sie überall wieder erkannt. Sie lächelte leicht und fuhr mit der Zunge über den Verschluss des Piercings unter ihrer Unterlippe. Wackelte damit ein paar Augenblicke, während sie den Rucksack wieder über die Schulter warf um dann in den Weg an Barneys rechter Seite einzuschwenken.
    'Well, I hear it's fine if you got the time and the ten to get yourself in. A hmm, hmm. And I hear it's tight most ev'ry night, but now I might be mistaken. Hmm, hmm, hmm, hmm.
    Have mercy.'


    Fast zu spät bemerkte sie, dass sie immer noch Musik hörte und so gingen seine geraunten Worte über die Freude der anderen Soldaten noch in den letzten Zeilen des Liedes unter. Aber Celeste konnte an seinem Gesicht gut erkenne was er wohl gesagt hatte.
    "Lass ihnen die kleine Freude. Für die Jungs und Mädels war das anstrengend." sie wollte ihn nicht an ihr Gespräch erinnern, in dem sie versucht hatten zu diskutieren ob man die eigenen Maßstäbe auch bei anderen anlegen konnte oder sollte. Celeste hatte ihm fast gebetsmühlenartig ins Gewissen gesprochen das er das nicht tuen sollte. Ob sie zu ihm durch gedrungen war und er das wirklich beherzigen würde, würde nur die Zeit zeigen.

    Sie musterte die Bewegung des Muskelberges von Mann, der sicherlich auch als eine rosa, haarige Teenagervariante eines Kroganers hätte durch gehen können. Betrachtete die Bewegung der Muskulatur unter seiner Haut, die sich mit jedem Schritt deutlich abzeichnete. Ihr Bruder war sicherlich eine der beeindruckensten Ausprägungen des Raubtieres im Menschen - reduziert auf fast ausschließlich Instinkt und seine Fähigkeiten, war er mit seinem Körper an sich schon eine Waffe. Kein Messer, keine elegante Waffe eines Gentlemans bei einem Duell oder einer Messerstecherei. Eher die brutale, gnadenlose Streitaxt auf einem Schlachtfeld die einem Gegner den Schädel spaltete.
    Celeste legte ihm eine Hand auf den massiven Unterarm. Sie lächelte ob seines letzten Kommentars und legte den Kopf leicht schräg um ihn zu beruhigen. Es war weniger die Tatsache das die Stiefel wirklich länger zum ausziehen brauchten, sondern mehr die Tatsache das ihm nicht passte, das andere sie angaffen würden. Oder auf die Idee kamen etwas von ihr zu wollen. Celeste entschied sich für einen diplomatischen Weg.
    "Das wird auf der Citadel wohl nicht nötig werden. Aber für die möglichen Konflikte hier, habe ich dann lieber stabiles Schuhwerk mit einer ordentlichen Spitze."

    Sie nickte zu dem Shuttlepoint vor dem sie gerade zum stehen kamen und überließ ihm die Wahl des Ziels. "Du weißt ja, ich bin sehr akkurat und sorgfältig wenn ich anderen die Hoden prelle."

  7. #107
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    „Hm“, brummte Barney, während er so Cels Ausführungen zuhörte und seine Schwester ihn wieder einmal durchschaut hatte. Auch wenn er es natürlich nie zugeben würde, so steckte doch ein wenig der Beschützerinstinkt, den er als –wenn auch nur vier Minuten– älterer Bruder ihr gegenüber empfand, hinter seinen Bedenken gegenüber Cels Kleidungsstil. Ein Erbe seines Vaters, sozusagen, denn dieser war es, der ihm immer wieder eingebläut hatte, er solle auf seine Schwester, die der Schatz der Eltern war, das Nesthäkchen, neben dem Barney doch immer zweitrangig war, was dem Jungen in frühen Jahren natürlich gar nicht gefallen hatte, aber nach und nach, mit der Volljährigkeit, gewöhnte er sich daran, aufpassen, eine Aufgabe, die Barney mit Stolz erfüllte, denn es bedeutete, dass sein Vater ihm vertraute.
    Plötzlich dachte der Texaner wieder daran, wie ihn sein Vater zur Seite genommen hatte, als die beiden Zwillinge ein paar Wochen nach ihrer Einschreibung von ihren Eltern Abschied nahmen.


    Der Handschlag seines Vaters war fest, selbstsicher und irgendwie auch autoritär. Es war mehr der Handschlag zwischen Offizier und Unteroffizier, statt zwischen Vater und Sohn. Allein durch die Art, die Hand zu schütteln, ließ er seinem Sohn, Barney Jackson Gray, eigentlich keine andere Chance, als aufzublicken und so den Blick zu erwidern, mit dem der Colonel seinen, durch diese Tat leicht verunsicherten, Sohn durchdrang. „Barney, versprich mir eins: pass auf deine Schwester auf. Sie ist ein besonderer Mensch, also achte darauf, dass es ihr immer gut geht, hörst du?“
    „Dad“, erwiderte der damals achtzehnjährige Barney in leicht genervtem, aber auch entrüstetem Tonfall, da ja der Vater vielmehr auf das Wohlergehen Cels, als auf das Wohlergehen beider fixiert war, doch er kam nicht weit, wurde er doch gleich von einem harschen Fingerzeig des Colonels unterbrochen.
    „Versprich es mir!“
    Barney schluckte. Noch nie hatte sein Vater eine so bestimmende Wirkung auf ihn gehabt, nicht einmal, als er ihn als kleinen Jungen dafür geschimpft hatte, den Football direkt durchs Wohnzimmerfenster geschmissen zu haben.
    „Ja, Sir“, erwiderte er etwas leiser, doch gehorsam und sein Vater nickte, um ihn anschließend fest zu umarmen. Eine Umarmung, die Barney wegen seiner Verwunderung um die doch recht merkwürdige Bitte des Colonels nicht so stark erwiderte, wie sein Vater...



    „Du weißt ja, ich bin sehr akkurat und sorgfältig wenn ich anderen die Hoden prelle.“ Das Lächeln auf Celestes Lippen, das ihre penibel gepflegten, weiß glänzenden Zähne zum Vorschein brachte, ließ die Worte des Vaters in seinem Kopf noch ein letztes Mal widerhallen, ehe sich auch ein leichtes Schmunzeln auf sein Gesicht schlich, während er daran dachte, wie genau diese Erkenntnis auf äußerst schmerzvolle Weise einem aufmüpfigen Kroganer vor etwas mehr als einer Woche klar wurde. Celeste hatte alle vier getroffen, dem Alien blieb nichts anderes übrig, als ohnmächtig zu Boden zu gehen.
    Schließlich blieben die zwei direkt beim Shuttlehub stehen und Barney glotzte stillschweigend auf die Karte, welche zeigte, wohin man von hier aus konnte.
    „Also, ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich will jetzt erstmal in die Quartiere, das ganze Zeug hier loswerden.“ Ob Barney mit dieser Äußerung den Seesack auf seinem Rücken oder die ganzen anderen, „normalen“ Marines um ihn herum meinte, musste Cel jetzt selbst rausfinden, doch er wusste, dass sie ein kluges Mädchen war. Das war sie schon immer gewesen, auch schon in der High School. Damals war schon klar geworden, dass sie mit Leichtigkeit auf ein College hätte gehen können, was sie später dann auch tat, allerdings nur halbherzig, was er schade fand. Sie verschwendete sich, obwohl sie mehr aus sich machen könnte.
    Bei Barney dagegen war von Anfang an klar gewesen, dass er nach der Schule eine Ausbildung anfangen sollte, am besten als Fachkraft für Sicherheit, oder einfach nur „als Security“, wenn man auf die Floskeln des Arbeitsmarktes verzichten wollte. Zumindest wenn es nach seinen Lehrern ging. Er entschied sich jedoch für einen anderen Weg: zur Army. Sie war seit der High School sein Leben gewesen, sie war es im Moment und sie wird es auch immer sein, das stand fest. Egal, ob es jetzt die US Army der Erde oder „die Army“ der Allianz war, bei beiden fand sich der Texaner wunderbar zurecht, auch ohne Ausbildung.
    „Wie lange, glaubst du, bleiben wir hier?“, fragte er seine Schwester, während das Shuttle herbeigeflogen kam und die Türen sich zischend öffneten, „ich hoffe, nicht allzu lange…“ Unzählige Marines quetschten sich in das kleine weiße Ding hinein, schließlich waren die Allianzquartiere für viele der erste, logische Schritt nach den Andockbuchten, sodass Barney dann teilweise doch etwas die Ellbogen einsetzen musste, wenn seine Statur nicht reichte, um für ihn und Cel für genug Platz zu sorgen.

    18:19 Uhr
    --> Allianzquartiere
    Geändert von Barney Gray (28.09.2010 um 17:18 Uhr)

  8. #108
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    Allianzandockbucht
    11:18

    John musste nicht lange warten, aber noch bevor sein Gegenüber ein Wort sprach, holte diese ein kleines Gerät hervor, welches der Agent als ECM erkannte. Gleichzeitig überreichte Kathleen John einen Ausweiß der ihm verriet mit wem er es zu tun hatte. Als die Agentin John auf Deutsch ansprach, konnte dieser ein kurzes Zucken seiner Augen nicht unterdrücken. Es war schon Jahre her, dass ihn jemand in seiner Muttersprache angesprochen hatte, aber John ließ sich durch diese Nebensächlichkeit nicht von dem Inhalt der Worte, der Führungsoffizierin ablenken. Kathleen Benedict hatte offensichtlich eine Menge um die Ohren und doch wies kaum etwas in ihrem Verhalten , abgesehen von der beschleunigten Sprechweise darauf hin. Ein dezenter Blick verriet John, dass die rothaarige Frau ihre Körpersprache perfekt unter Kontrolle hatte. Auch ihre Position war ein Zeichen zur Vorsicht. Führungsoffizier auf der Citadel wurde man nicht ohne weiteres, dafür war der Posten zu wichtig. Diese Art von möglicher Gefahrenerkennung hatte sich tief in Johns Bewusstsein gegraben und lief in wenigen Augenblicken in seinem Kopf ab da sie für einen Außenagenten überlebensnotwendig sein konnte.

    Kathleen Benedict mochte für die, die ihr Ärger machte ein gefährliches Raubtier sein, aber John sah keinen Grund sich von der Agentin bedroht zu fühlen. Im Gegenteil, sie konnte sogar eine wichtige Ansprechpartnerin sein, wenn die C-Sec wegen des Geth-Artefaktes Ärger machte, weshalb der Europäer umgehend zu einer wahrheitsgemäßen Antwort ansetzte und dabei in seiner Muttersprache blieb: „Freut mich sie kennen zu lernen. Agent John Weber. Ich wurde vor knapp drei Tagen von der Abteilung 5, auf Befehl von Assistent Direktor Helen Vance des Nachrichtendienstes in die Abteilung 2 versetzt und auf der Midway stationiert um dort als Verbindungsoffizier zu fungieren. Im Gagarin-System haben wir nach Geth-Artefakten gesucht und sind fündig geworden. Die Midway hat mit der SSV-Seoul einen Geth-Stützpunkt entdeckt und ein Landeteam hat auf Antirumgon ein Artefakt gefunden, welches sich an Bord der Midway befindet und möglicherweise wichtige Informationen enthält. Zwecks genaueren Analyse und einiger personeller Ausfälle wurde die Midway auf die Citadel zurückberufen um für den weiteren Einsatz ausgerüstet zu werden.“ John sprach mit klarer aber leicht gesenkter Stimme, was eher ein antrainierter Reflex im Umgang mit vertraulichen Informationen war, als eine gewollte Aktion. Der Agent hätte den Bericht natürlich noch weiter ausführen können. Er hätte von dem Bandenkrieg auf Antirumgon sprechen können, in den zwei Agenten der Abteilung 2 verwickelt waren oder von dem bürokratischen Fehler der letztendlich Alexander Graf das Leben gekostet hatte und auch noch von anderen Dingen, aber diese waren für die momentane Situation nicht dringend erwähnenswert und es würden in Kürze Berichte über diese Ereignisse vorliegen.

    Nach kurzem zögern fiel John noch eine Sache eine möglicherweise bereits bekannte Information ein aber er beschloss sie doch trotzdem zu erwähnen. „Mam, wegen der Daten in dem Geth-Artefakt haben Admiral Belikov und Direktor Vance beschlossen eine Sonderbesprechung abzuhalten. Als Chef des hiesigen Geheimdienststützpunktes wird man sie wahrscheinlich hinzuziehen, wenn man das nicht schon getan hat… Das wäre die kürzeste Zusammenfassung der letzten Tage.“ Beendete John seinen Bericht, während sein Blick der versuchte die Gefühlsregungen seines Gegenübers abzuschätzen, was alles andere als leicht war, kurz über den Landungssteg schweifte ohne nach etwas oder jemand Bestimmten zu suchen.

  9. #109
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    11:17 Uhr
    Allianzandockbucht
    Citadel



    Richters eindringlicher, ja fast schon penetranter Blick galt schon seit einigen Momenten einzig und allein Amanda Phoenix. Es sollte in Anbetracht der Umstände der vergangenen sechs Monate nicht wirklich verwunderlich gewesen sein, dass jeder einzelne Citadel-Bewohner, der das Wort ‚Geth‘ vernahm, kurz aufschreckte oder misstrauisch drein blickte. Aber eine so bewusste Konzentration auf diese Aussage, hatte die Wissenschaftlerin nur selten gesehen.
    Immer noch etwas verwirrt, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen, bevor sie mit Informationen, Spekulationen und Thesen so wild um sich warf, dass selbst einem Salarianer beeindruckt die Kinnlade herunterklappen würde. Okay, was weißt du sicher? Fragte sie sich, um einen Ausgangspunkt zu schaffen. Wir haben es in Narshad geborgen. Wir können es gefahrenlos an- und abschalten. Wir haben es übersetzt und konnten zwei Bilder retten, die uns früher oder später zu einem Reaper führen werden. Reaper. Wer weiß alles von den Reapern? Die C-Sec? Ja, wahrscheinlich. Die 29-jährige machte eine kurze Gedankenpause, als sie realisierte, dass sie nun schon viel zu lange still geblieben war.

    „Wir haben selbst noch nicht alles aus dem Gerät rausgeholt und wissen auch nicht, was wir erwarten können.“ Amanda pausierte für einen Moment und warf einen kurzen Blick über die Schulte. Sie erblickte John, wie er gerade der Frau, die einige Minuten zuvor völlig unscheinbar neben Farnsworth postiert war, hinter die Landungsboxen folgte. Sie wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Sie hatte nicht mal das Recht, etwas davon zu halten. Und noch weniger hatte sie die Zeit, sich jetzt über so etwas Gedanken zu machen.
    „Wir wissen aber, dass es sich dabei um einen Teil eines Langstreckenkomms handeln muss. Und, bei allem Respekt für Ihre Arbeit, Officer, der Rest unterliegt bislang der höchsten Geheimhaltungsstufe.“ Die Wissenschaftlerin bemerkte noch im selben Augenblick, wie sich die konzentriert-interessierten Gesichtszüge des jungen Officers der Verbitterung geschlagen geben mussten. Dieses Mal ließ sich Amanda jedoch nicht durch so einen Wandel beirren und blieb ruhig. „Um jedenfalls auf mein Anliegen zurückzukommen: Ich weiß, dass Sie Ihren Job gründlich machen. Deswegen bitte ich darum, bei dieser Gerätschaft mit Vorsicht vorzugehen. Wir wissen bislang weder, wie alt, noch, wie stabil sie ist. Und vor allem wissen wir nicht, was wir dadurch noch in Erfahrung bringen können.“

  10. #110
    ME-FRPG only Avatar von Konrad_Richter
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    Während Konrad auf eine Antwort seitens der Wissenschaftlerin wartete, wobei er sie mit seinem Blick zu erdolchen drohte, fiel dem Polizisten auf, dass gefühlt die halbe Andockbucht zu ihm herübergaffte. Sehr gut.
    Für einen kurzen Augenblick sah er zur Seite, nur eine Sekunde, aber sie reichte Konrad aus, um festzustellen, dass sich auch Kathleen Benedict unter den Gaffern befand. Im Moment sprach sie mit einem Mann, etwas älter, auch er hatte einen verschwörerischen Blick zu diesem Schreibtisch hier geworfen, vielleicht einer ihrer Lakaien, der sich auf dem Schiff befand. Jedenfalls nahm Konrad zufrieden zur Kenntnis, dass man ihn hier bemerkte. Das bedeutete, dass er es immer noch drauf hatte, wenn es darum ging, seinen Körperbau und seine Körpersprache richtig einzusetzen. Das konnte in manchen Situationen hilfreich sein, wenn es jemanden einzuschüchtern galt. Nicht, dass sich Konrad mit der gesamten Allianz anlegen wollte, wobei der Gedanke ihm in seinem Rambo-Modus, in dem er sich gerade befand, recht gefiel, doch galt es jetzt Durchhaltevermögen zu zeigen.
    Schließlich, nach einer, für Konrads Geschmack viel zu langen, Pause, antwortete Miss Phoenix auf seine Frage, worum es sich hierbei handle.
    „Wir haben selbst noch nicht alles aus dem Gerät rausgeholt und wissen auch nicht, was wir erwarten können.“ Und dann kam noch eine Pause, in der Konrad am liebsten ungeduldig mit den Fingern auf seinem Tisch getrommelt hätte, aber er bemerkte noch rechtzeitig den Blick der Frau, den sie John Weber zuwarf. Es hatte fast schon etwas von einem Hilferuf.

    Wie, war‘s das? Ihr wisst also praktisch gar nichts?

    „Wir wissen aber, dass es sich dabei um einen Teil eines Langstreckenkomms handeln muss. Und, bei allem Respekt für Ihre Arbeit, Officer, der Rest unterliegt bislang der höchsten Geheimhaltungsstufe.“ Beim letzten Wort knirschte Konrad mit den Zähnen und seine Hände drückten plötzlich so hart gegeneinander, dass die Knöchel weiß hervortraten. Mit genau dieser Nummer hatten sie ihn am Arsch. Er war Beamter der C-Sec und die Midway rein theoretisch Hoheitsgebiet der Allianz, also hatte er nichts darauf verloren. Verdammte Bürokraten!
    „Um jedenfalls auf mein Anliegen zurückzukommen: Ich weiß, dass Sie Ihren Job gründlich machen. Deswegen bitte ich darum, bei dieser Gerätschaft mit Vorsicht vorzugehen. Wir wissen bislang weder, wie alt, noch, wie stabil sie ist. Und vor allem wissen wir nicht, was wir dadurch noch in Erfahrung bringen können.“
    Konrad schwieg ein paar Sekunden, während es in seinem Gehirn arbeitete, dass er sich wunderte, warum Miss Phoenix nichts von dem Rattern hören konnte.
    „Gran, Midway sofort abschotten, kein Funksignal darf raus oder rein“, funkte Konrad schließlich zum Kopf der Networks Division vor Ort und noch während Miss Phoenix Luft holte, um zu protestieren, hob er die Hand, eine Geste, die sie zum Schweigen brachte beziehungsweise schweigend ließ. „Miss Phoenix“, fuhr er nach einer kurzen Pause fort, „an Bord dieses Schiffes befindet sich also ein Gerät, welches rein theoretisch Funksignale, und damit Informationen, bis weit außerhalb dieses Systems senden könnte?“ Es war eine rhetorische Frage, um das zu kapieren, war die Dame vor ihm schlau genug, also stand Konrad noch während er sie zu Ende formulierte auf und nahm den Schlagstock, den er der Bequemlichkeit halber auf dem Tisch abgelegt hatte, um ihn in der vorgesehenen Schlaufe seines Koppels zu verstauen. „Das grenzt für mich an Hochverrat.“

    Zügigen Schrittes machte sich Konrad direkt auf den Weg zur Luftschleuse der Midway, wo noch immer ein paar Crewmitglieder herumstanden, allerdings auch ein paar Beamte der C-Sec schon mit Vorbereitungen begonnen. Eine Stimme in Konrad warnte ihn davor, dass er gerade einen schweren Fehler beginge, aber er blendete diese Stimme einfach aus, genauso wie er die Stimme von Miss Phoenix im Moment ausblendete.
    Ein Soldat in Konrads Größe, etwas kleiner, baute sich breitbeinig vor dem Eingang auf, signalisierte dem Polizisten so, dass er hier nichts verloren habe, eine provokante Geste, die den jungen Mann von Terra Nova, der ohnehin schon auf Hundertachtzig war, nur noch mehr zur Weißglut trieb.

    „Zur Seite“, raunte Konrad, doch der Soldat wich nicht, im Gegenteil, er verschränkte sogar noch die Arme vor der Brust und ein leichtes Schmunzeln kam auf dem Gesicht des Mannes auf.
    „Vergiss es.“
    Konrad legte seinen Kopf leicht schief, sah dem Mann direkt in die Augen (die schweren Militärstiefel glichen den minimalen Größenunterschied aus) und musterte ihn neugierig, wie ein Professor des MIT, der gerade eine äußerst schwer zu knackende Quantenformel vor sich an der Tafel stehen hatte.
    „Haben wir hier ein Problem, Chief?“
    „Du hast gleich eins“, kam es provokant und selbstbewusst zurück, „das ist Allianzterritorium.“
    Konrad kam dem Gesicht des Mannes bis auf wenige Zentimeter nahe, wobei er die blauen Augen keine Sekunde lang aus den Augen ließ. „Zur. Seite.
    Der Soldat hielt seinem Blick stand, doch ehe er etwas erwidern konnte, ertönte auch schon die alarmierte Stimme Rylands.
    „Was ist hier los?“ Spätestens jetzt lag die Aufmerksamkeit der kompletten Andockbucht bei Konrad und dem anderen Kerl.
    Er entfernte sich etwas vom Gesicht des Soldaten, den er mittlerweile als Operations Chief Payne identifiziert hatte.
    „Ihr Mann hier verweigert mir den Zutritt zu ihrer Fregatte und das, obwohl sich laut Miss Phoenix ein Geth-Artefakt in den Laderäumen befindet. Bevor ich nicht weiß, dass ich dieses Ding nicht einschmelzen lassen muss, damit es keine Gefahr darstellt, fängt die C-Sec mit keiner Untersuchung an, Commander.“
    „Officer, das ist höchst geheime Allianztechnologie, Sie-“
    „Ist Ihnen diese Technologie die Leben von 13 Millionen, inklusive des Rates, wert?“
    „Sie übertreiben. Wir sind auf alles vorbereitet und außerdem ist dieses Artefakt außer Betrieb, es stellt keine Gefahr dar.“
    Konrad, der bisher die ganze Zeit Payne mit seinem Blick festgenagelt hatte und ihn selbst dann nicht von ihm wandte, wenn er mit dem Commander sprach, drehte sich jetzt erst zu Ryland und baute sich kräftig vor ihm auf. Sein Blutdruck musste mittlerweile vom Citadel-Turm Bungee-Jumping machen.
    „Hören Sie, Commander, wir können das hier auf zwei Arten lösen: entweder Sie lassen mich jetzt auf das Schiff, dann schaue ich mir mit Miss Phoenix, meinen und Ihren Jungs die ganze Sache an und wir können heute alle zuhause zu Abend essen.“ Konrad machte eine bedeutende Pause, in der sich Kyara und Gran neben ihn stellten, sodass sich mittlerweile eine kleine Traube vor der Luftschleuse gebildet hatte, „Oder ich hole mir eine sondergerichtliche Anordnung, unterzeichnet von Ratsherr Anderson persönlich, dass ich auf dieses Schiff darf, und nebenbei hänge ich ihrem Chief noch ein Ordnungsverfahren an den Hals, denn das Duzen von Beamten der Citadel-Sicherheit ist ordnungswidrig.“ Konrad war sich durchaus seines Drahtseilaktes bewusst, aber jetzt einen Rückzieher zu machen, würde nur seine Autorität untergraben. Er hatte sich mit seinem verdammten Temperament in diese Situation geritten, also stünde er das jetzt auch durch. Kyara schien das ähnlich zu sehen, denn sie warf ihm einen unauffälligen, aber vielsagenden Blick zu, was zum Teufel er da gerade mache. „Eines kann ich ihnen jedoch versichern“, fuhr Konrad fort, „zuhause isst im zweiten Fall keiner von uns.“

    Der Commander schwieg, sah Konrad in die Augen, während er überlegen zu schien. Schließlich nickte der Payne zu, welcher seine verschränkten Arme sinken ließ und sichtlich widerwillig zur Seite ging. Konrad warf ihm noch einmal einen Blick zu, fast als würde er ihm so sagen wollen, dass er jetzt bloß die Klappe halten solle, sonst würde er nicht mehr so ruhig reagieren.
    „Gran, mitkommen. Phoenix, wenn Sie wollen, auch.“

    >>>>> Citadel | SSV Midway

    Zielgerichtet, ja beinahe schon aggressiv schritt Konrad die Gänge des Schiffes entlang, ohne dabei wirklich auf die Umgebung zu achten. Er ignorierte die Anzeigen, die Ausstattung des Schiffs, er ignorierte alles, was nicht mit diesem verdammten Artefakt zu tun hatte. Was fällt denen auch ein, sich mit so etwas auch nur in die Nähe der Citadel zu wagen…
    Schließlich blieb die kleine Truppe vor einem Lager stehen und Ryland öffnete mit ein paar Tastendrücken die Tür. Konrad, der schon die ganze Zeit seine Hand bereit an seiner Pistole liegen hatte, knirschte mit den Zähnen und er spürte, wie alle seine Muskeln sich anspannten, jederzeit loszulegen, sollte ihnen da ein Schwadron Geth entgegenkommen. Es war jedoch nichts dergleichen der Fall, lediglich Kisten kamen zum Vorschein, voll mit jeglichem Kram, den man auf einem Schiff eben brauchte, doch in der Mitte war es dann, das Langstreckenrelais. Wie auf einem Altar präsentierte es sich vor ihnen und Konrad schluckte.
    „Sag mir, dass das Ding keine Gefahr darstellt.“
    Gran, der Salarianer, hatte gerade wieder sein Omnitool nach einer kurzen, aber –dafür kannte er Gran zu gut– gründlichen Diagnose ausgeschaltet und er war wieder aufgestanden.
    „Es ist nicht aktiv“, erwiderte der Grüne.
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage.“
    „Ich denke, es ist inaktiv. Damit stellt es keine Gefahr dar.“
    „Du denkst?“
    „Ich bin mir ziemlich sicher. Aber es fühlt sich trotzdem falsch an, Konrad.“
    Der Mensch nickte. Er verstand, was Gran meinte. Er bat den Salarianer darum, die Abschirmung aufzuheben, um so die Basis anfunken zu können.
    „Hier ist Richter, wir haben hier einen Siebenundzwanzig-Vierzehn,kommen, over.“
    „Roger, Sergeant“, kam die Antwort aus der Zentrale, wenn auch etwas unsicher, schließlich hatte Konrad gerade Geth-Kontakt gemeldet, „wo sind Sie?“
    „Ich befinde mich in den Andockbuchten der Allianz, die Midway hat einen inaktiven Geth-Sender dabei. Bitte um Erlaubnis, die Fregatte trockenlegen zu dürfen, over.“ Ein Fachausdruck der Sec, was im Grunde genommen bedeutete, ein Schiff komplett unter Quarantäne zu stellen und auf einem luftleeren Planeten, einer Außenstelle, zu zerlegen. Normalerweise ein Vorgang, der etwa bei chemischen Unfällen durchgeführt wurde.
    „Äh, Roger… einen Moment“, Konrad wartete, während der Officer in der Zentrale gerade mit einem Ranghöheren sprach, ehe er sich wieder meldete, „negativ, Sergeant, fahren Sie fort wie geplant, over.“
    Konrad hätte am liebsten widersprochen, aber im Hintergrund war die Stimme von Lieutenant Tetan zu hören, was bedeutete, dass die Order fest stand.
    „Okay, ich habe genug gesehen“, stellte Konrad fest und drehte sich um. Mit ebenso festem Schritt, mit dem er die Midway betreten hatte, verließ er das Schiff wieder.

    >>>>> Citadel | Allianz-Andockbuchten

    „Sie können weitermachen“, sagte Konrad zu Ryland, „aber eines noch Commander: das nächste Mal sagen Sie mir so etwas bevor das Schiff hier anlegt“, der Polizist ging weiter durch die Luftschleuse, durch die er wieder auf den Andocksteg kam, „dann lasse ich den Blechhaufen wirklich abknallen.“ Den zweiten Teil des Satzes raunte Konrad eher, doch genug Soldaten konnten es doch hören, vermutlich auch Ryland selbst, aber das war Konrad im Moment egal. Im Gegenteil, er hoffte, dass möglichst viele diesen Satz gehört hatten, denn es ging ihm immer wieder auf den Zeiger, wie die Allianz die Citadel-Sicherheit behandelte als wäre es eine bloße Dorfpolizei, die nichts Besseres zu tun hatte als Blitzer aufzustellen und den Verkehr zu dirigieren. Vielen dieser Allianztypen schadete es nicht, mal zu sehen, dass die Armee der Citadel durchaus ihre Zähne zeigen konnte. Und das hatte Konrad gerade unter Beweis gestellt, Payne sah ihm zwar immer noch böse hinterher, aber von seiner anfänglichen Selbstsicherheit war nichts mehr übrig geblieben.
    Gerade wollte er zu seinem Schreibtisch zurückgehen, da stand ihm auch schon Captain Farnsworth im Weg, die Arme vor der Brust verschränkt. Der Blick auf dem Gesicht der Frau sagte mehr als tausend Worte, sie schien ganz und gar nicht darüber erfreut zu sein, was sich da gerade ereignet hatte.
    „Nehmen Sie’s nicht persönlich“, meinte Konrad zynisch zu ihr in Bezug auf seinen letzten Kommentar, „ich hab’s einfach nicht so mit den Geth.“
    Geändert von Konrad_Richter (28.09.2010 um 23:50 Uhr) Grund: Veränderung des Endes

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