<<<Citadel: Zivile Andockbuchten
>>>Citadel: C-Sec
09:40
Galant hielt Octavian Madeleine und ihrer Tochter Saskia die Tür auf und Saskia sprang heraus, staunte als sie sah wie die Shuttlehalle der C-Sec sich vor ihr erhob und lauter wichtige Menschen hinein- und herauskamen.
Während die Drei den Weg von den zivilen Andockbuchten zur C-Sec durch die Tunnel hinter sich ließen, lernten sie sich kennen. So still und eingeschüchtert Madeleine auf den Streit in den zivilen Andockbuchten reagiert hatte, so offen und dankbar war sie Octavian für seine rasche, illegale Lösung für ihr Kontrollproblem. Allerdings reagierte zuerst Saskia offen und sympathisch auf Octavian. Sie zog erst Grimassen und fragte frech, wieso er einen Umhang anhatte. Octavian erwiderte, es sei schick und erkundigte sich über Terra Nova. Ob man denn dort keine Umhänge tragen würde, von Zeit zu Zeit zumindest. Es war eine langsame, aber stetige Annäherung, die im Transit Shuttle von statten ging. Madeleine und Saskia erfuhren, wieso Octavian den turianischen C-Sec Beamten zu kennen schien und Saskia lachte herzlich auf, als er seine Meinung über den Turianer kund gab, und hörte aufmerksam zu, wie Octavian ihr sein Raumschiff schilderte. Madeleine begann ebenfalls zu erzählen, zuerst noch etwas unsicher, aber da Octavian ihr vermutlich das Leben gerettet hatte, wurde sie schon bald redseliger. Laut ihren Ausführungen war ihr Mann einst ein vielgeschätzter und tüchtiger Minenarbeiter auf Terra Nova gewesen, aber in den letzten Wochen veränderte er sich zunehmend. Er kam immer wieder verwirrter zurück aus den Minenschächten, sprach wirres Zeug und fürchtete die Geth und faselte von der Niederkunft schicksalhafter Götter, warnte vor ihnen, dass es noch nicht vorbei sei. Er weigerte sich wochenlang zur Arbeit zu gehen, vegetierte dahin und verlor all seine Körperbeharrung. Wenn Madeleine meinte, er solle gehen, sprach er im Wahnsinn. Dann fing er an sie zu schlagen und die Angst, die sie vor ihm hatte, wich zurück vor der Sorge um ihr Kind. Sie verbarrikadierten sich, versuchte die Behörden zu kontaktieren, aber sie erreichte niemanden. Und eines Nachts hörte sie Schmerzensschreie, verließ den Raum mit ihrer Tochter in einer Hand und mit der Sporttasche in der anderen, lief zum Shuttle und fuhr weg ohne sich umzublicken. Später erfuhr sie, dass ihr Mann tot sei, doch mehr wollten sie ihr nicht verraten. Sie bekam halb mit, dass auch noch andere Minenarbeiterkollegen von ihm unter derselben Form von Wahnsinn litten. Die Behörden zwangen sie kein Wort zu verraten und breiteten den Mantel des Schweigens über die ganze Angelegenheit, bedrohten sie gar, wenn sie jemanden davon erzählen würde. Sie entschloss sich abzuhauen, fürchtete die Behörden gar noch mehr wie die Rückkehr zu ihrem alten Haus, nahe den Minen.
Ihr tat es sichtlich gut über diese Zeit zu reden. Octavian hielt die Geschichte für übertrieben, aber er war ein guter Zuhörer und hackte immer wieder besorgt nach, wenn ihm etwas unklar war. Madeleine redete ruhig, verarbeitete die Sachen in dem sie darüber sprach und ihr Gesicht wurde weicher, löste sich von der Anspannung, die sie noch in den Andockbuchten umgab. Sie strich ihrer Tochter durch die lockigen Haare an der Seite und lenkte das kleine, unschuldige Mädchen dadurch von ihren Ausführungen ab, die sie aber sowieso nicht zu bekümmern schien. Stattdessen zog sie sich lieber Octavians Handschuhe an, richtete immer wieder ihre Mütze, sobald sie wegen Mutters Zärtlichkeiten verrutscht war und tat so als wäre sie ein wichtiger Befehlshaber und verkündete noch wichtigere Befehle.
Octavian führte die beiden durch die C-Sec Flure vorbei an den Wachen und Büros der Beamten. Sie teilte ihm, sie wären das letzte Mal vor Ewigkeiten hier zu Besuch gewesen, damals als ihr Bruder frisch zur Citadel zog, besuchte sie ihn einmal. Nun konnte Madeleine ihren Bruder nicht schnell genug wiedersehen.
Manche Beamten musterten die wundgeschundene Mutter und die Tochter mit der zu großen Mütze und den zu weiten Handschuhe mit Besorgnis. Octavian wurde dagegen von den meisten ignoriert, zogen doch Mutter und Kind, wie es häufig der Fall war, die Aufmerksamkeit auf sich. Octavian kannte dieses Gefühl und es war ihm eine willkommene Abwechslung.
Nach einer weiteren Abbiegung gelangen sie zur Registrierung, wo sich die Besucher auf der Citadel vermerken lassen mussten. Es war eine rein formelle Sache, weshalb Octavian die Mutter auch dazu überreden konnte, hier her zu kommen. Wenn sie dies nicht gemacht hätten, wäre wohl wem die Ungereimtheit irgendwann aufgefallen und man hätte Nachforschungen angestellt. Aber wenn sie den Zoll passiert hatte und sich korrekt registrierte, dann würde ihr auch nichts mehr geschehen.
Octavian verstand nie warum nach der Kontrolle bei den zivilen Andockbuchten noch einmal die Gepäcksstücke genauer kontrolliert wurden, stellte dies doch hauptsächlich eine weitere Zeitverzögerung dar. Es war zwar eine Sache der C-Sec wie sie die Kontrolle durchführten, aber gleichzeitig handelte es damit wie gewöhnlich um eine fast schon kafkaeske bürokratische Mühle und das zerrte teilweise an den Nerven und kostete Zeit, die sicherlich besser investiert werden konnte.
„Guten Tag“, grüßte Octavian die Beamtin, die ihn mit einem kräftigen Wimpernschlag freundlich begrüßte. Die Asari war noch jung für ihre Rasse, das genaue Alter konnte man aber höchstens vage schätzen. Madeleine ließ ihre Sporttasche zu Boden fallen und Octavian stellte seinen Koffer ab.
„Guten Tag, wie kann ich behilflich sein?“
Octavian trat zur Seite und Madeleine stellte sich vor den Schreibtisch der Asari.
„Ich bräuchte eine Aufenthaltsgenehmigung“, erwiderte Madeleine, warf Octavian einen unsicheren Blick zu.
„Natürlich, wenn ich dann bitte den Ausweis haben könnte?“ Madeleine gab ihr den Ausweis und die Asari lud daraufhin die relevanten Dateien und Protokolle.
„Hm“, gab die Asari nach einiger Zeit, in denen sie die Ausweismerkmale von Madeleine auf ihrem Terminal studiert hatte von sich: „Es scheint, die Behörden auf Terra Nova wären an Ihnen interessiert, aber ich vermute die nehmen wir nicht allzu ernst hier?“ Sie lächelte. „Jedenfalls bekamen Sie die Bestätigung und die Erlaubnis sich auf der Citadel uneingeschränkt aufzuhalten. Haben Sie Verwandte oder Berufsaussichten hier?“
„Ich habe einen Bruder bei dem ich gern einige Zeit lang wohnen möchte. Reicht das nicht?“
Die Asari nickte und folgte einem Link, der die Datei ihres Bruders aufrief. „Doch, natürlich. Warten Sie bitte gerade einen kurzen Moment, ich aktualisiere Ihren Ausweis schnell. Sie reisen mit Tochter? Und einem männlichen Begleiter, wenn ich gerade…?“
„Oh nein, wir haben uns nur in den Andockbuchten kennen gelernt.“, fiel Madeleine der Asari ins Wort, kicherte etwas zwischen den Wörtern und fuhr dann fort: „Ich denke, er braucht sie nicht?“
„Richtig, ich möchte vor allem nur meine Mütze gerne zurück.“, erwiderte Octavian und griff nach ihr, aber die kleine Saskia hielt die Mütze fest und gab sie nicht wieder her. „Das wird wohl noch etwas dauern.“
Ein lang gezogenes „Verstehe“ war die Reaktion der Asari, die daraufhin etwas schroff auf die Tasten haute und das ‚glückliche Familie’ - Spielchen vor ihr angewidert ignorierte. Madeleine strahlte aufgrund der Lebendigkeit, die ihre Tochter an den Tag legte trotz der widrigen Umstände, und man sah ihr genau an, dass sie die Flucht von Terra Nova nicht bereute, so schrecklich das Geschehene auch war.
Ein kurzes Piepen ertönte, die Asari informierte Madeleine über ihre Rechte und Pflichten auf der Citadel, was den Eindruck eines langatmigen Schulvortrags erweckte, wünschte ihr und ihrem Mädchen abfällig ‚viel Glück’ und entließ schlussendlich die Drei aus ihrer Obhut.
Beim Verlassen des Büros, fragte Madeleine, ob Octavian denn sich nicht anmelden möchte und er erwiderte ihr, dass die Asari nur für Menschen zuständig war, die längere Zeit auf der Citadel wohnen möchten. Er hingegen würde nur ein paar Tage bleiben.
Er begleitete die beiden noch zum Ausgang und bezahlte das Transit Shuttle, das sie zu ihrem Bruder bringen würde.
„Vielen Dank!“, brach es aus Madeleine hervor und sie umarmte ihn innig. Als sie sich löste vom sich etwas überrumpelt fühlenden, aber angetanen Octavian, drückte sie ihm noch einen sanften, zärtlichen Kuss auf die Wange. Sie flüsterte ihm ein erneutes „danke“ zu, diesmal vermutete aber Octavian einen gewissen Hauch Sinnlichkeit im Wort oder es lag einfach daran, dass ihre Lippen seine Ohren sanft berührten. Sie löste sich von ihm und Octavian strich ihr noch über die Schulter und drückte diese dann fest. „Das wird schon werden. Jetzt sind sie auf der Citadel. Viel Glück.“ Octavians Worte waren nicht wirklich ermutigend, aber Madeleine schaffte es ihr bezauberndes Lächeln kurz zu zeigen. Er beugte sich zu Saskia hinunter. „Na, Saskia. Ich hoffe wir sehen uns mal wieder, ja?“ Saskia nickte und biss sich dabei verspielt auf die Lippen, wiederum erkannte er ihre Zahnlücke. Dann nahm er seine Mütze von ihrem Kopf und sie gab ihm die Handschuhe. Madeleine und ihre Tochter stiegen ins Transit Shuttle ein und Octavian winkte ihnen nach und Saskia winkte vom Rücksitz zurück.
In erneut voller Montur durchquerte er die Flure der C-Sec, holte sich auf halbem Weg einen Früchtetee aus einem Automaten, der ihm viel zu verzuckert war. Er passierte eine Gruppe von Söldnern, die festgenommen wurde und rummaulte. Er bog um eine Ecke und blickte noch mal zurück und er erkannte eine der Wachen wieder von den Andockbuchten. Dann betrat er das Büro von Arglos Tryznov. Es gab sicherlich schnellere Wege seinen Aufenthalt auf der Citadel offiziell eintragen zu lassen, wenn auch keinen angenehmeren, aber Octavian war es vor allem wichtig, dass Madeleine in Zukunft nicht mehr von der C-Sec bedrängt wurde. Octavian scherte sich nicht um Sejan, der konnte ruhig noch etwas warten.
„Arglos?“ fragte er die Person, die hinter dem Rechner versteckt war und man nahm allzu deutlich war, dass jemand hastig arbeitete. Dann schaute ein Kopf hervor und ein lautes, bellendes Lachen ertönte. Der Turianer sprang auf und donnerte förmlich auf Octavian zu, der hastig seinen Tee auf eine Metallkommode stellte. Erneut gab es eine Umarmung für Octavian, die noch heftiger und stürmischer war als jene von Madeleine (an diesem Tag würde es noch mehr von dieser Sorte für ihn geben und er durfte sie alle genießen – freu dich, Octavian!). Er flog fast um, denn der Turianer war kräftig gebaut und überragte ihn um fast zwei Köpfe. Zusätzlich kam es, dass Arglos seit Jahren an schwachen Augen litt und deshalb lieber immer sehr nahe stand. Sein übergroßer Monitor war übrigens auch zurückzuführen auf seine Sehschwäche.
„Wie geht es dir?“ stöhnte der alte Turianer. Er war zwar kräftig gebaut, aber er hatte deshalb auch mit schweren Atmenschwierigkeiten zu kämpfen. Eine Verletzung aus dem Erstkontaktkrieg wie er Octavian einst erzählte.
„Ach, es geht.“, erwiderte Octavian bedrückt, weil er sich unweigerlich die Erinnerung an Vater ins Gedächtnis rief.
Arglos musterte Octavian und überlegte kurz und dann erwiderte er mit wenig Mitgefühl, aber das nahm ihm Octavian nicht übel: „Achja, genau. Dein Vater! Oh, mein Beileid natürlich.“ Der Turianer ging wieder zurück zu seinem Platz und hockte sich in seinen bequemen, gepolsterten Stuhl, er deutete Octavian sich zu setzen. Er nahm den Tee von der Kommode, nahm einen Schluck, während er die Auszeichnungen an der Wand begutachtete. „Die ist neu, nicht? Und die auch?“
Der Turianer nickte eifrig und stolz: „Ganz genau!“, platzte es aus ihm hervor: „Die ist für…ähm, ach...moment. Ich hab’s vergessen, aber Orden, wer braucht sie schon? Ich hab die hier nur rumhängen, dass ich diesen Grünschnäbeln zeige, dass ich trotz allem, und mein Rücken tut mir derzeit wirklich höllisch weh, noch gut genug für den Job bin. Besser als die, möchte ich sogar meinen.“
Octavian ging näher ran an die Auszeichnungen. Er nahm einen weiteren Schluck vom Tee und fuhr sich mit den Zähnen über die Zunge um den süßlichen Geschmack runter zu bekommen, aber dann nahm er auch schon einen weiteren Schluck. ‚50 Jahre Dienst’. ‚Rettung von Zivilisten trotz widrigster Umstände’. ‚Verletzung im Kampf’. ‚Erfolgreiche Erfüllung seiner Pflichten’. Wenig Trara für ganz schön viel was der Alte durchgemacht hat, dachte sich Octavian. „Die hätten dir lieber mal eine ordentliche Gehaltserhöhung geben sollen, nicht?“
„Ha!“, erwiderte der Turianer: „Lieber alle paar Jahre eine. So wird man nicht zu verschwenderisch, glaub mir das. Und überhaupt, macht das doch ganz schön was her, hm? Schau dir erst mal die andere Wand an, da sind die wirklichen Heldentaten von mir. Aber irgendwie lesen die Leute immer nur die Wand, ich sollte das mal ändern.“
„Du könntest immer noch bei mir anfangen, das weißt du? Deinen Instinkt hat kaum einer.“ Octavian hockte sich auf den ihn angebotenen Eisen-Stuhl. Bei weitem nicht so angenehm wie Arglos Sessel, aber das war schließlich überall so. Die Diskrepanz zwischen Kunde und Verkäufer, zwischen jemanden, der etwas will und jemanden, der etwas hat, zwischen Polizist und Gefangenem. Diese Regel herrschte überall, auch in seinem eigenen Büro. Er stellte den Tee auf Arglos Tisch.
„Ach, danke fürs Angebot. Aber es ist dieselbe Antwort wie letztes Jahr oder wie vorheriges Jahr und das Jahr zuvor. Ich bin bei der Sec recht zufrieden.“
„Kannst du mir eigentlich sagen, was in den Andockbuchten heute los war? Ich bin gerade noch durch die Kontrolle gekommen und dann gab es eine ziemliche Schlägerei. Eure Beamten dort unten sind nicht gerade die kompetentesten, oder?“
„Ohja“, murrte der Turianer und kratzte sich hinterm Nacken: „Bernus hatte heute die Aufsicht. So ein junger turianischer Schwerenöter, dem fehlt das gewisse Taktgefühl. Unter seiner Wache kommt es öfter mal zu Schwierigkeiten. Ich schätze mal, der stichelt unsere Beamten immer schön auf, dass sie ja unsympathisch zu allen sind. Er meint, die Sec müsste für Ordnung sorgen, aber wenn alles geordnet ist, dann kann man als Polizist schon mal dumm rumgaffen, nicht, und sich nutzlos fühlen? Ist jedenfalls nichts Neues und irgendwie scheint es niemanden zu stören. Ein paar Söldner gibt es ja immer, die durch solche Sticheleien, Verzögerungen und Provokationen genervt eine Schlägerei anfangen. Weißt du, das ist eigentlich recht clever von Bernus. Er lässt seine Leute an die Türen der Raumschiffe klopfen und fordert sie auf, rauszukommen. Und dann, tja – kommen die Leute und alles was sie tun dürfen, ist dumm rum zu stehen. Und durch so etwas will er eben die Unruhestifter gleich von der Citadel schicken bevor sie was anderes, schlimmeres tun können. So dumm ist das eigentlich gar nicht, muss ich sagen. Vielleicht nicht clever, aber sicher nicht dumm.“
Octavian hörte den Ausführungen interessiert zu und inspizierte dabei etwas Arglos unaufgeräumten Schreibtisch, der vor Papieren und Akten überzuquellen drohte. Er war immer noch der selbe Haudegen wie früher. Octavian war sichtlich froh darum, dass Arglos nicht bei Corefield Design arbeitete, auch wenn er ihm jährlich ein Angebot unterbreiteste. Er schätzte Gründlichkeit bei seinen Mitarbeitern. Aber andererseits - dieser Instinkt! Arglos Erfolgsquote war beängstigend und seine Verhörmethoden effektiv wie kaum einem anderen. Octavian war sich sicher, Arglos würde auch heute noch mit seinen Fähigkeiten prahlen.
„Interessante Taktik“, erwiderte Octavian schlussendlich: „Er hat meine Batarianer auch aufs Korn genommen, die ließen sich zwar etwas hänseln, aber sonst ist nichts passiert.“
„Hängst du immer noch mit denen rum. Verdammt, vor denen musst du dich in Acht nehmen. Gerade letzte Woche hat so ein Schuft ne arme Asari verprügelt, ein hübsches Kind, auch wenn sie garantiert viel älter ist als ich, aber der hat sie verprügelt das war nicht mehr schön. Und natürlich im Verhör“, (und da war es - die Prahlerei!) „hat er alles abgestritten. Ich wollte dem am liebsten alle vier Glubscher ausstechen, aber der hat dann doch noch gestanden. He. Hab ich gut gemacht, muss ich sagen. So richtig schön ausgequetscht, da hat mein Grünschnabel, den ich als Partner habe, so ein Mensch – nichts für ungut - ganz schön dumm geguckt und das obwohl er sich davor für einen ziemlich harten Burschen gehalten hat, der Grünschnabel.“ Arglos richtete sich mühsam auf und schlenderte zu einer Kommode. „Ich hab leider nichts für Menschen da, außer… nein, hab nichts da.“ Er überlegte kurz ob er sich einen Schluck genehmigen sollte, schloss dann aber die Kommode wieder.
„Kannst du mir einen Gefallen tun?“
„Klar.“ Der Turianer ließ sich in den Sessel plumpsen und ein übertriebenes ‚Ah!’ kam aus ihm raus.
„Sorg bitte dafür, dass Madeleine Rohmer keine Schwierigkeiten mit Bernus bekommt, ja?“
„Nichts leichter als das.“ Arglos notierte den Namen. Octavian nickte zufrieden und richtete sich dann auf, erklärte dem Turianer, er müsse jetzt zur Einäscherung seines Vaters. Er griff mit der Hand nach dem Tee, ließ ihn dann aber stehen. „Ich lass den Tee da, damit du mal etwas Gesundes trinkst. Auch wenn viel zu viel Zucker drin ist.“ Er zwinktere dem Turianer zu. Trinken würde er ihn nicht, aber Octavian hatte keine Lust sich jetzt auf die Suche nach einem Mülleimer begeben.
„So sind wir bei der Sec halt. Zuckersüß.“ Der Turianer stand wieder auf und schüttelte seinem Gegenüber die Hand. „Pass auf dich, Octavian.“ Dann nahm er den Tee, schwenkte etwas die Brühe im Uhrzeigersinn, lächelte dann und warf den noch halb gefüllten Tee in eine Zimmerpflanze
Beim Hinausgehen meinte Octavian, Arglos sollte doch bitte alle weiteren Formalitäten bezüglich seiner Ankunft regeln, und der Turianer winkte ihm hinter her und brummte ihn sich hinein „so wie immer halt“ ehe er die Akte von Octavian aufrief. Normalerweise hätte er wohl den Ausweis gebraucht für eine solche Registrierungsmaßnahme, aber Arglos hatte immer einen Ordner für seine Freunde und ein gutes Gespräch war eine bessere Art sich auf der Citadel einzutragen als das herzlose Austauschen einer Identifikationskarte.