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Uhrzeit: 11:30 Uhr
„K-Kate! Warte!“, wisperte Kiba irritiert.
Sie streckte den kybernetischen Arm nach ihr aus und stolperte Kate über den ausgebrannten, aschestaubigen Teppich hinweg nach. Die Menschenfrau hastete da aber bereits waghalsig durch den Apartmenteingang hinaus, ohne Kibas Worte zu bemerken.
'Was tut Kate da nur?! Und was...'
„Was machen wir je-“, wollte die besorgte Quarianerin gerade laut fragen, da erblickten ihre eisblauen Augen draußen zwei verdächtige Gestalten.
'Wer bei den Ahnen ist das?'
Ein zwergenhafter, menschlicher Fleischberg in dreckigen Stoffklamotten sowie eine schlaksige, azurblaue Asari in hautengen Lederfetzen, die recht wenig von ihren üppigen Kurven verbargen, pirschten sich gerade an der zerbeulten Apartmenttür vorbei und schienen beide bis an die Zähne bewaffnet zu sein. Kiba erkannte ein erstklassiges Granatenrepertoire sowie zwei qualitativ kostspielige Schrotgewehre, was einen kalten Angstschauer über ihren Rücken kriechen ließ.
'Kate! Wir müssen-'
Sofort schnallte Kiba die klapperige Schrotflinte ihres Vaters ab und drückte das Erbstück wortlos in Jacobs Hände, ehe ihr quarianischer Parierdolch, ein traditionelles Geschenk des Saralesca-Captains für die Pilgerreise, den Weg in ihre gesunde Hand fand, um ihr wenigstens ein wenig das Gefühl zu geben, sich selbst im Ernstfall verteidigen zu können.
„Wir müssen die beiden stoppen!“, flüsterte die Quarianerin nervös und hörte dann, wie die ersten Schüsse aus Kates Sturmgewehr durch die schwüle und faule Luft peitschten.
Jacob nickte stumm, löste die eingerastete Sicherung des Schrotgewehrs und huschte dann geräuschlos durch den verkohlten und zerstörten Innenraum, bis die beiden gemeinsam durch den Eingang schlüpften und sich dann vorsichtig ihren Opfern näherten.
„Keine Bewegung!“, rief Kiba selbstbewusst und das ertappte Duo erstarrte sofort.
„Waffen weg! Legt die Hände über den Kopf und dreht euch ganz langsam um!“
Man merkte, dass Kiba daheim zu häufig klischeehafte Actionfilme gesehen hatte, doch die simplen Befehle zeigten ihre effektive Wirkung, denn beide taten wie verlangt und blickten ihre Widersacher nun gehässig an.
„Deine Biotik nützt dir gleich nichts mehr!“, ertönte plötzlich eine herbe, maskuline Stimme, die gewiss von Costa stammen musste.
Kiba beobachtete daraufhin schockiert, wie Kate zuerst noch zielstrebig auf einen sonnengebräunten, hünenhaften Mann mit schwarzen, wuscheligen Haaren zurannte, dann aber merklich strauchelte, als sich ein einziger Schuss aus Costas Waffe löste und sich in den schlanken Oberschenkel der Menschenfrau fraß.
Kate aber schleppte sich noch einige Schritte nach vorne und feuerte ihr Sturmgewehr ab, bis die salvenartigen Kugeln die azurblaue Biotikbarriere des Mannes zerschmetterten und Costas Brustkorb blutig zerfetzten.
Danach sackte die junge Frau schlapp in sich zusammen.
„Kate!“, schrie Kibas heisere Stimme noch erschrocken, dann rannte das quarianische Mädchen hastig hinüber und warf sich panisch neben Kate auf die knochigen Knie.
Sie krampfte und kauerte ihren zittrigen Körper zusammen, doch nach nur wenigen Sekunden erstarrte ihr Leib gänzlich. Nur noch ihr Brustkorb bewegte sich unter flachen Atemzügen.
„Kate, kannst du mich hören?“
Uhrzeit: 11:32 Uhr