Seite 12 von 40 ErsteErste ... 2101112131422 ... LetzteLetzte
Ergebnis 111 bis 120 von 400
  1. #111
    Let's Play-Gucker Avatar von Kimaya'Baato nar Saralesca
    Registriert seit
    09.07.2009
    Beiträge
    103

    Standard

    Omega, Die Andockbuchten

    Uhrzeit: 13:48 Uhr


    Kiba registrierte erst ziemlich spät, was da gerade passierte.

    Sie hörte, wie die Kapuzengestalt ein aggressives „Verschwinde!“ in Neros verspiegeltes Visier spuckte; erblickte die opaken Rauchwolken, die ganz plötzlich durch das Geschäft qualmten. Sie konnte nur noch schemenhafte Umrisse erkennen und fühlte sich plötzlich schutzlos ausgeliefert und hilflos.

    'W-Was soll das...?', fragte sich die Maschinistin, die wie angewurzelt zwischen den Regalen stehen blieb, merklich verwirrt, 'was soll ich jetzt machen? Bleiben? Laufen?'

    Es näherten sich kaum hörbare Schritte, die scheinbar in Richtung des Verkaufstresens marschierten. Dort brüllte auch schon der verschollene Verkäufer erste wutentbrannte Schreie durch den Laden, die Kiba vor Schreck kurz zusammenzucken ließen.

    'Ich muss ruhig bleiben – einfach nur ruhig bleiben, dann passiert mir schon nichts.'

    Sie spürte, wie eine salzige Perle zuerst ihre Schläfe, dann ihre Wange hinab rollte, und schleckte den Tropfen wie mechanisch ab, als er ihre trockenen Lippen erreichte.

    Es folgte ein hitziges Wortgefecht zwischen Nero und der Kapuzengestalt, die drohte, alle Beteiligten für ein merkwürdiges Menschendingsbums zu beseitigen, vermutlich für den flauschigen, schwarzfarbigen Schal, sollte sich der schlaksige Nero weiterhin wehren. Offensichtlich dachte Nero überhaupt nicht daran, den Dieb kampflos ziehen zu lassen, denn nur wenige Augenblicke danach fielen zwei Schüsse. Der Unbekannte gurgelte kurz, dann sackte seine Leiche schlaff in sich zusammen und stürzte zu Boden.

    'Was zum...?!'

    Kiba zuckte erschrocken zusammen und wäre beinahe gegen die Regale gestolpert, da brauste Nero auch schon einfach an ihr vorbei, schnappte sich dabei ihre Hand und schleifte die völlig perplexe Maschinistin einfach hinaus in die Gasse. Die rauchigen Wolken qualmten hinaus in die Passantenmenge, begleitet von den wüsten Beschimpfungen des Verkäufers, doch die beiden Flüchtlinge huschten sofort in Richtung der nächsten Seitengasse, die dreckig, schattig und verlassen kein neues Gemälde von Omega malte.

    'Verflucht, was passiert hier gerade?'

    Kiba, völlig überrumpelt und überfordert, stolperte Nero einfach blindlings hinterher. Ihr Blick ruhte dabei auf Neros dünnen Fingern, die sich fest, aber doch irgendwie sanft um ihre eigenen gewickelt hatten und sich ziemlich merkwürdig anfühlten – vielleicht lag dies auch einfach nur daran, dass Kiba schon seit Ewigkeiten keine fremde Hand mehr gehalten hatte. Sie verspürte plötzlich den panischen Drang, sich von Neros Griff zu befreien, fühlte sich eingeengt und unbehaglich, doch ihr Artgenosse ließ ruckartig von selbst von ihr ab, noch ehe die Seitengasse richtig erreicht war.

    „Was fällt dir ein?!“, fauchte Kiba nur wenige Sekunden später und fuchtelte dabei mit ihrer kybernetischen Armprothese umher, die doch tatsächlich noch immer den PDA festhielt, 'das darf doch nicht wahr sein...' „verflucht! Deinetwegen habe ich das hier geklaut!“

    'Bei den Ahnen...womit habe ich das verdient?!'

    Ehe Nero sich rechtfertigen konnte, drückte Kiba sich gegen die feuchten Gassenwände, rutschte daran hinab und kauerte sich resigniert auf den Boden. Sie seufzte erschöpft.

    „Warum musstest du mich auch hinauszerren?“, nuschelte die Quarianerin vorwurfsvoll und blickte hinauf zu Nero, der dummen, quarianischen Wurzel allen Übels.

    Uhrzeit: 13:59 Uhr
    Geändert von Kimaya'Baato nar Saralesca (12.10.2009 um 15:37 Uhr)

  2. #112
    Let's Play-Gucker Avatar von Nero'Garyn nar Medina
    Registriert seit
    23.03.2009
    Beiträge
    182

    Standard

    Omega ; Die Andockbuchten


    Sich einen Moment der Ruhe gönnend stützte sich der Quarianer mit einem Arm an der dreckigen Hauswand ab und atmete tief durch. Aus den Augenwinkeln betrachtete er das veraltete PDA-Modell, das sich immernoch in der Hand der Fremden befand.

    Ist das echt ihre einzige Sorge? Kann doch nicht wahr sein!

    Nero entschied für sich dass sie wohl einfach nicht in der Lage war Dankbarkeit auszudrücken, und so ging er erst gar nicht auf ihre Vorwürfe ein. "Wie heißt du überhaupt?" fragte er nach einigen stillen Sekunden beiläufig, während er versuchte den schwarzen Schal wieder so um seinen geschützten Hals zu wickeln, wie es Vanessa getan hatte. "Und was machst du hier überhaupt? Das hier ist kein Ort wo man alleine herumrennen sollte! Hier könnte hinter jeder Ecke ein Wahnsinniger lauern, der dich für drei Credits und paar Zerquetschte töten würde! Und... ach verdammt, wie ging das denn nochmal... zuerst hat sie so... dann... so? Nein... ach... hrmpf..."

  3. #113
    Let's Play-Gucker Avatar von Kimaya'Baato nar Saralesca
    Registriert seit
    09.07.2009
    Beiträge
    103

    Standard

    Omega, Die Andockbuchten

    Nero schwieg zuerst nur.

    Er drückte sich gegen das schmutzige Mauergestein, atmete tief durch und wickelte sich dann das schwarzfarbige Kleidungsstück um den Hals, das die Kapuzengestalt vorhin gestohlen hatte. Kiba mochte diesen flauschigen Stoff irgendwie und stellte sich kurz vor, wie sich die weichen, schmiegsamen Fasern zwischen ihren nackten Fingern anfühlen mochten, doch schon nach kurzer Zeit schüttelte die Maschinistin diesen lächerlichen Gedanken wieder ab.

    'Kimaya, lass es einfach sein. Du musst diesen Anzug dein Leben lang tragen.'

    Es gab natürlich Augenblicke, wo es notwendig war, den Enviro-Schutzanzug abzulegen, beispielsweise für eine Dusche, die außerhalb der Migrantenflotte aber nur in hermetisch abgeriegelten Quarantäneduschen genutzt werden konnte. Innerhalb der quarianischen Flotilla gab es durchaus Artgenossen, die ihre Schutzanzüge alltäglich ablegten, doch nur ein sehr auf die Freiheit bedachter Quarianer oder aber ein törichter Narr ging das Risiko wirklich ein, daran womöglich zu sterben. Die eigene Heimat mochte zwar abgeschottet und frei von Bakterien oder Viren sein, doch es gab genug plötzliche Epidemiefälle, die davor warnten, die Schutzanzüge so leichtfertig auszuziehen – die Saralesca bildete da ein optimales, wenn auch sehr tragisches Beispiel.

    'Vergiss die Saralesca...du kehrst dorthin nicht mehr zurück.'

    Da erkundigte sich Nero plötzlich nach Kibas Namen, statt ihre Frage zu beantworten, und stellte stattdessen noch einige weitere Fragen.

    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht“, keifte die Maschinistin bissig zurück, antwortete dann aber doch ziemlich trotzig: „Kimaya'Baato nar Saralesca.“

    Sie wandte sich demonstrativ von ihrem Artgenossen ab.

    „Und dass Omega ein gefährlicher Ort ist, musst du mir nicht sagen, du angeblich mächtiger Schiffskapitän. Ich möchte hier sowieso fort, um meine Pilgerreise endlich richtig zu beginnen.“

    Sie dachte daran, dass ihre geplante Rache an Rhyn eine idiotische und völlig wahnwitzige Idee gewesen sein musste und dass es klug gewesen wäre, ihre exilierte Ex-Kapitänin einfach hier verrotten zu lassen, wenn Rhyn denn überhaupt noch gelebt hätte. So hockte Kiba nun hier auf dieser kriminellen Abschaumwelt in irgendeiner hässlichen, dreckigen Gasse und musste sich Predigten von einem quarianischen Idioten anhören.

    „Außerdem könnte ich dich genau dasselbe fragen.“
    Geändert von Kimaya'Baato nar Saralesca (04.11.2009 um 19:12 Uhr)

  4. #114
    Rookie Avatar von André Gregorew
    Registriert seit
    07.02.2009
    Beiträge
    84

    Standard

    Omega; Die Andockbuchten

    “Unbekannte Individueen im Gefahrenbereich.“

    Wooooaaaaah....Mein Kopf....tut...schmerz...


    „Und... ach verdammt, wie ging das denn nochmal... zuerst hat sie so... dann... so? Nein... ach... hrmpf..."

    Mit aller Mühe versuchte der noch komplett benommene André sich vom dreckigen Boden hochzustemmen, was beim ersten Fehlversuch mit einem schmerzhaften Fall auf die Nase endete, trotz Helm. Beim zweiten Mal versuchte er sich an einer neben ihm stehenden Mülltonne festzuhalten, was zwar beim Aufstehen half, doch der noch nicht ganz intakte Gleichgewichtssinn, ihn aber seitlich hinfallen ließ.

    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht...Kimaya'Baato nar Saralesca.“

    Demütigend....und schmerzhaft...

    „Und dass Omega ein gefährlicher Ort ist, musst du mir nicht sagen, du angeblich mächtiger Schiffskapitän. Ich möchte hier sowieso fort, um meine Pilgerreise endlich richtig zu beginnen.“

    Beim diesmaligen Aufstehen versuchte er es mit der Wand als Hilfe, was sich als ziemlich sinnvoll erwies, denn er konnte sich nun an die Wand lehnen und den Ursprung der Stimme der "Gefahr" ausmachen. Er konnte zwei Quarianer erkennen...zumindest glaubte er das.

    Die schauen ja aus wie ich...

    „Außerdem könnte ich dich genau dasselbe fragen.“

    Einer der Quarianer, der gerade an der Wand gelehnt saß, hatte eine dunkle Rüstung und ein rotes Visier, wo bei André sofort die Alarmglocken läuteten. Er torkelte schwankend auf die beiden zu, wobei ihm wieder sein Gleichgewichtsorgan in die Quere kam und in geradewegs gegen die Wand steuerte, direkt neben dem sitzenden Quarianer. Der Schmerz zog wieder durch sein Gesicht und als er gerade mit seinen Händen sein Gesicht fühlen wollte, ob seine Nase vielleicht verletzt war, fiel er nach hinten und flog wieder sehr schmerzhaft, auf den Hinterkopf. Einen Moment lang lag er einfach nur da, einen stillen Moment lang, um einen klaren Gedanken zu fassen. Er öffnete die Augen und sah wie der andere Quarianer auf ihn herabsah.

    Ich glaub den kenn ich...

    „Uff...Ey du, Quarianer, du bist doch der Technikheinz von der Behemoth...Starr mich doch net so an, ich bin der, der dich in Narshad eingestast hat...Na los, hilf deinem Genossen auf...und beim stehen bräucht ich vielleicht auch ein wenig Hilfe...“

    Scheiße...mein Kopf...

  5. #115
    Newbie Avatar von "Raven"
    Registriert seit
    18.08.2009
    Beiträge
    31

    Standard

    Versorgungsschiff „Exellenz“, Galaxie

    09.00 Uhr

    Seit knapp einer Stunde befand sich die Exellenz im Weltraum und vor Raven lagen noch mehr als 23 Stunden Reisezeit. Das Versorgunsschiff fuhr eine feste Route ab, die sich der Captain weder gegen Geld noch gegen andere Güter ausreden ließ. Was für ihn jedoch kein Problem darstellte, war, die Kette um ein Glied zu erweitern und das Reiseende auf Omega festzusetzen. Für ein gewissen Aufpreis verstand sich, obwohl der selbst ernannte Geschäftsmann von dem Abstecher nach Omega gewiss nicht mit leerem Frachtraum seine neue Routen aufnehmen würde. Raven selbst interessierte weder die Korruption des Captains, noch die lange Reisezeit. Er verlangte lediglich einen privaten Raum und absolute Ruhe um sich den Zeilen zu widmen, die sicherten, dass er trotz seines Fortschrittes auf dem Weg des Sehers, nicht der Illusion dieser Außenwelt verfiel.

    „ Die „Zeit“ ist eine Erfindung der auswertigen Welt. Für manche Völker sind Sekunden, Minuten und Stunden wichtig, für andere die Tage, Monate und Jahre und wieder andere zählen nur noch in Jahrzehnten und -hunderten. Für den Seher ist Zeit lediglich, dass, was auf den Uhren steht, produziert von jenen, die sich eben diese Erfindung zu Gunste machen, um ihre Illusion weiter aufzubauen und die einzelnen Individuen zu brechen. Die Angst vor dem Tod ist in kurzlebigen Völkern das beliebteste Mittel zur Manipulation, in den langlebigen Völkern bedient man sich verstärkt der Illusion von gesellschaftlichen Rängen und Stufen der Fähigkeit, die an Alter und damit an Zeit gebunden sind. Der Seher kennt diese Illusionen nicht, die „Zeit“ ist ein Stein auf dem Weg des Sehers, der beseitigt wird. Und am Ende des Weges, wenn sich die Wahrheit der Welt offenbart, ist „Zeit“ das lose Fragment einer Lüge, welche die Augen des Sehers völlig durch schauen und dann tritt die Ewigkeit an ihre Stelle.“

    -aus „Der Weg des Sehers“. Kapitel 3. Illusionen dieser Welt-

    In einen Zustand der Trance und des Studiums seiner Werke verfallend wirkten 23 Std. für den Seher wie bloße Sekunden.


    Omega, Andockbuchten

    08.00 Uhr

    Ein metallenes, stupfes Pochen an der Tür des wenige Quadratmeter großen Raumes wurde durch die Tatsache, dass er ohne jegliche Einrichtung war, zum dröhnenden Klopfen im Kopf des Turianers.

    „Wir sind angekommen!, schrie eine raue Stimme, vermutlich ein Mann Mitte 30.

    Ich hasse DIESE Welt.

  6. #116
    Casual-Gamer Avatar von Noé Chambers
    Registriert seit
    09.01.2009
    Beiträge
    537

    Standard

    >>>> Omega – Wohnmodule
    Omega – Andockbuchten

    Und leckere Pizza, mit Coke und.. „Vielleicht solltest du dich auch nochmals hinlegen…“ sprach Vanessa Noé an, diese war allerdings in Gedanken schon bei all dem leckeren Essen, dass sie sich dann bestellen wollte.

    Dementsprechend irritiert reagierte das Mädchen auch auf Vanessas plötzlichen verbalen Überfall. „Hä? Was? Hinlegen..? Eh.. hier? Oder wie..?“ Wieso hinlegen..? Neugierig und gleichzeitig noch verwirrt legte Noé den Kopf seitlich und blickte die Pilotin mit großen, fragenden Augen an. Was mei.. „Achsoo! Schlafen gehen meinst du!“ verkündete sie dann triumphierend und Stolz, dass sie darauf selbst gekommen war.

    „Mh.. nein, ich glaub ich lauf noch etwas rum.. aber…“ Wenn ich jetzt reingehe, nur um Van in´s Bett zu bringen hält sie mich für seltsam.. nicht nur sie, Noé! Erneut schien sie verunsichert, dann schüttelte sie aber den Kopf.

    „..eh, deine Waffen..“ – Noé hielt der Pilotin nun sowohl das Sturmgewehr als auch die Schrotflinte hin – „.. damit du auf dich selber aufpassen kannst, wenn dich wieder jemand klauen will!“ In der Stimme der 19 jährigen schwang etwas Scherzendes mit, dann atmete sie jedoch durch und winkte ab.

    „Ich sehe mich dann mal um, okay?“ wobei sie ihren verwundeten Arm und die Schnitte im Gesicht schon zu vergessen haben schien.

    Uhrzeit: 03:14
    <a href=http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=33889 target=_blank>http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=33889</a>

  7. #117
    Rookie Avatar von Tanya Schäfer
    Registriert seit
    15.08.2009
    Beiträge
    67

    Standard

    Omega – Wohnmodule >>>>
    Omega – Andockbuchten

    Wollen die mich verarschen? Tanya drehte sich mehrfach um und suchte mit ihren Blicken die Umgebung ab, als könne sie nicht glauben, dass sie wirklich da war, wo sie sein sollte. „Das ist doch Beschiss, aber so was von!“ Da könnt ich direkt wieder… Noch bevor der Gedanke sein Ende fand, hallte ein morsches Krachen durch das augenscheinlich verlassene Dock. Okay, dass war ein unvermeidbarer Kolleteralschaden. Mit einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit riss die Soldatin ihren rechten Fuß aus dem verrosteten, teils eingefallenem Container, an dem sie ihre Wut ausgelassen hatte und legte ihren weiterhin ungläubigen Blick auf das Beinahe-Schiffswrack, dass vor ihr lag.

    Das einzige was da drin auf mich wartet, ist´n gebrochener Hals… aber von mir aus. Erstmals prüfte die 27 jährige per Omni-Tool, ob sich irgendwelche verdächtigen Signale in ihrer Nähe befanden. Nach zwei kleinen Tricks fand sie tatsächlich eine ungewöhnliche Signatur, die zwar möglicherweise in die Kategorie ‚im Untergrund arbeitender Geheimdienst’ passen konnte, jedoch von der Syntax her nichts von dem glich, was der Soldatin schon mal untergekommen war.

    Vermutlich Alienzeug.. und außerdem sendet es nur.. Nach anfänglichen Überlegungen kam sie schließlich zu dem Schluss, dass es nichts war, was mit dem Geheimdienst, oder irgendeiner anderen Behörde der Vereinigten Staaten zu tun hatte und somit war es ihr, milde gesagt, extrem scheiß egal.

    Vielleicht wollen die mich doch nicht bescheißen… dachte sie skeptisch, als sie anfing die Einstiegsluke des Schiffes, oder eher des Shuttles, zu erklimmen. Dieses sah aus, als wäre es bereits vor ihrer Geburt schlichtweg veraltet gewesen, die Hülle machte einen fast schon einzigartigen verkommenen Eindruck und alles was an dem Ding rosten konnte, tat dies auch voller Eifer.

    Mit einem leicht mulmigem Gefühl setzte die Frau einen Schritt vor denn anderen und beobachtete dabei, wie die, wie zu erwarten, total rostigen Stufen bei jedem Schritt bröckelten und leise, knirschende Geräusche von sich gaben. Nicht brechen… komm schon, Baby.. bleib ganz.. ich wär.. – Bei einem unerwarteten, lauten Knacken zuckte Tanya unscheinbar zusammen, doch dem Eindruck nach schien die vorletzte Stufe der Zugangstreppe doch noch zu halten.

    Wolltest mich verarschen, wie? Echt extrem lustig.. Nachdem die 27 jährige auf der letzten Stufe stand, drehte sie sich um und ließ ihren Fuß schwungvoll auf die Stufe donnern, die sie vor ein paar Sekunden reinlegen wollte. Das hast du jetzt davon, du miese Schlampe!

    Erst als die gemeinte ‚Schlampe’ in den Dreck am Boden schepperte, drehte sich die Ex-Marine zufrieden um und murmelte etwas von „Einfach nur übelst asozial, mich so zu verarschen..“, wobei sie endlich durch die Luke im Inneren des Shuttles verschwand und diese anschlißend ginter sich schloss.

    Das nenn ich mal keine Überraschung. Statt in einem luxuriösem Edel-Transporter für die Reichen und Schönen der Galaxis zu landen, wie man es etwa in manchen Filmen sieht, befand sich die 27 jährige in einem vollkommen leer geräumten und geplünderten Shuttle. Dieses war von Innen mindestens genauso verwahrlost wie von Außen, lediglich das Licht schien ganz intakt zu sein und ging sogar an, als sie sich ein paar Schritte in das Shuttle vorwagte. Sieht so aus, als hätte die Realität beim letzten Blockbuster nicht aufgepasst.. und hier soll also was für mich sein?

    Forschend sah sich die Soldatin um, was nicht sehr schwer fiel, da sie sich eigentlich nur in einem großen, leeren, alten Raum befand - Fast leer zumindest.

    Da ist es.. mein Schatz! Zufrieden fixierte sie ihren Blick auf das glänzende schwarze Motorrad, das wie von ihrem Kontakt versprochen dastand. Als nächstes fiel ihr allerdings die graue Waffenkiste ins Auge, welcher sie sich dann auch näherte. [i]Dann ist das das Präsent, von dem die Rede war.[i] Interessiert öffnete sie die Kiste und hockte dann erstmal irritiert davor, bis sie fast anfangen musste zu lachen.

    Was für ein ironischer Scherz… Ihr habt mich echt fast drangekriegt… fast.. Weiterhin neugierig zog sie die matte, schwarze Kampfuniform aus dem Behälter und legte sie nach einer knappen, augenscheinlichen Prüfung über den Sitz des Motorrads. Es folgten die restlichen dazugehörigen Ausrüstungsteile, einschließlich des Helms, der speziell auf Kämpfe oder Aktionen auf digitaler und elektronischer Ebene, ausgerichtet war. Allein diese Tatsache sorgte dafür, dass sich die 27 jährige Soldatin wie ein 7 jähriges Mädchen an Weihnachten fühlte.

    Okay, unten bleiben.. es ist ja noch mehr drin. Im nächsten Schritt widmete sie sich einer zweiten, nur minimal kleineren Kiste, die sich wiederum in der größeren befand. Wenn das also meine Rüstung sein soll, dann wird hier drin bestimmt keine Waffe liegen.. das wäre viel zu offensichtlich..
    Keine Sekunde später war auch dieser zweite Behälter geöffnet und präsentierte seinen Inhalt, bei dem es sich wie zu erwarten um eine Waffe handelte. XN-8. Standard, aber gut.. damit lässt´s sich leben.

    Erst jetzt wurde Tanya klar, was das ganze eigentlich zu bedeuten hatte. Wollen die mich als ihr Personal einspannen, oder was soll der Scheiß mit den ‚Geschenken’..? Ratlos betrachtete sie die Ausrüstung, die sie bekommen hatte und erneut wurde ihr etwas deutlich. Mein ganzes Leben ist im Arsch, wegen dieser Aktion. Tanya ließ sich einfach auf dem Boden zurückfallen, stütze sich dann aber mit den Armen ab. Sie wusste, dass nun einer der wenigen Momente folgte, in denen sie wirklich ernst wurde. Immerhin ging es ja auch um sie.

    Wohnung weg, Kollegen weg, Familie weg, Geld weg, Job weg. Schweigend schaute sie sich selbst in die Augen, beziehungsweise ihrem Spiegelbild, dass sie auf dem polierten Motorrad sah. In der Wohnung war ich eh nie, weil Job, die Kollegen.. was soll´s? Jetzt würden die auf mich schießen und der Job selbst war eh schon weg, genauso das Geld.. und die Fam, damit hatte ich ja eh nichts mehr zu tun.

    Bei der Feststellung zuckte Tanya mit den Schultern und stand auf, als hätte sie ihr altes Leben innerhalb von wenigen Sekunden verworfen. Damit komm ich klar.. nur was jetzt? Wieder lief ihr Blick auf das Equip und letztendlich fiel sie die einzig sinnvolle Entscheidung, die sie innerlich zu einem schadenfrohem Grinsen brachte. Also zumindest das Zeug krall ich mir erstmal, wenn die´s mir schon so nett präsentieren, selber Schuld.

    Nach einem wachen Blick um sich herum und einem zweiten Scan, ob sich irgendwas elektronisches in ihrer Nähe befand, dass sie hätte ausspionieren können machte sich die 27 jährige daran, ihre privaten Klamotten größtenteils abzulegen und in ihre neue Rüstung zu schlüpfen. Sogar mit ner US-Flagge.. die muss ich später irgendwann mal wegmachen. Betonung auf später! Hier draußen kennt´s eh keine Sau.

    Nachdem sie die komplette Ausrüstung, bis auf den Helm, angelegt hatte, blickte sie prüfend an sich herab und schnurrte gespielt. „Voll sexy.“ Anschließend setzte sie sich den Helm auf, der sich automatisch irgendwie in die Rüstung einrastete und folglich verschwand ihr Gesicht hinter einem schwarzen Visier.
    Genau dieses Gesicht verzog sich aber im nächsten Moment zu einer überrumpelten und irritierten Fratze. Was geht..?

    „Hey WG!“ – auf der schwarzen Scheibe, ein paar wenige Zentimeter vor ihrem rechten Auge, sprang plötzlich ein PopUp auf und zeigte nicht, wie gewohnt das Gesicht eines Teamleiters, der taktische Anweisungen durchgab, sondern eine Animefigur, mit grünen Haaren, hellroten Augen und in einem, im Vergleich zu diesen Tatsachen, ein ebenso auffälligem Skater-Outfit.

    „W…G…?“ stotterte die Soldatin fast schon unsicher. Unterhalt ich mich hier grad mit einer Comicfigur?

    „Das neue Kürzel für Walking Ghost!“

    „Okay..“ murmelte sie, während sie langsam nach dem XN-8 tastete und dabei in die Hocke ging. „Keine Panik..“ – Die Stimme der Figur wurde ernst. „Ich bin´s. Izanami. Cooler Ava, oder? Ich liebe dieses Programm, naja, hab´s ja auch selbst geschrieben. Aber du musst dich trotzdem damit zufrieden geben, musst ja nicht wissen, wie ich aussehe. Du weißt schon, Mysterien des Webs und so.“

    „Jaja, komm zum Punkt. Was wollt ihr noch von mir? Unser Deal ist gelaufen.“

    „Gut, zum geschäftlichen also..“ – Na endlich.. labert hier nen halbes Jahr Scheiße über irgendein abgefucktes Programm und glaubt, es würde mich auch nur einen Scheiß Dreck interessieren.. verspackte Japse.. da könnt ich ne Wut kriegen.. – „Also? Was sagst du?“ „Was? Hä? Was willst du von mir?“ platzte es Tanya verwirrt heraus, setzte dann aber schnell nach. „Ich hab nich zugehört. Was is los?“

    „Oh man… also……. ….“ „Also?“ Einige Sekunden der Stillle vergingen, in denen sich die Animefigur auch nicht mehr rührte, dann war die Verbindung offensichtlich weg und wollte sich so schnell auch nicht wiederherstellen lassen.

    So eine Scheiße… ob das jetzt wichtig war..? Eine gute Minute stand sie noch verpeilt da, dann aber verstaute sie ihr Privatzeug in einem Behälter in ihrem Vehikel. Hm, tja, Pech gehabt.. Als sie auch ihre Waffe wegpacken wollte, donnerte plötzlich von Draußen ein Knall und ein einzelner Schrei durch die Hülle in das Innere des Shuttles und es folgte das Geräusch von mehreren Schritten, die dicht am Shuttle vorbei rannten.

    Sicherheitshalber nahm Tanya die Waffe in Anschlag und lauschte konzentriert auf weitere Geräusche, diese blieben allerdings aus und das Getrampel nahm ebenso schnell wieder ab, wie es aufgetaucht war. Irgendwie passieren hier viele komische Dinge. Nach einer Weile löste sich ihre Anspannung und sie ging langsam auf den Ausgang zu, um raus zu finden was es mit dem Schrei auf sich hatte.

  8. #118
    ME FRPG only Avatar von Vanessa Sorax
    Registriert seit
    12.02.2009
    Beiträge
    476

    Standard

    <----- Omega: Wohnmodule

    Omega: Die Andockbuchten

    Vanessa lächelte kurz über den Satz, den Noé der Waffenübergabe beifügte. Doch das Lächeln verschwand schnell wieder und der Ausdruck von Besorgnis um ihre Freundin umrahmte jetzt ihr Gesicht. Da die Pilotin keine Rüstung mehr trug, musste sie das Sturmgewehr nun in der Hand halten während sie ihre Bedenken aussprach.

    „Willst Du nicht einmal deine Verletzungen behandeln lassen? Wenn du kein MediGel darauf gibst bleiben dir eventuell Narben!“ ‚Ich will nicht, dass sie wegen mir Narben im Gesicht hat! Außerdem bleibt sie vielleicht auf der Behemoth, wenn sie schon mal drinnen ist…’

    03:14

  9. #119
    Casual-Gamer Avatar von Noé Chambers
    Registriert seit
    09.01.2009
    Beiträge
    537

    Standard

    Omega – Andockbuchten

    „Willst du nicht einmal deine Verletzung behandeln lassen? Wenn du kein MediGel darauf gibst bleiben dir eventuell Narben!“ Verletzungen..? Narben..? Noé schien erst jetzt das leichte, dennoch überraschend unangenehme Ziehen der vielen kleinen Schnitte an Arm und Wange wieder zu bemerken, da Vanessa sie daran erinnert hatte. Ieeh… Narben sind eklig!

    „Okay..“ – Das Mädchen tastete bei ihrer Antwort vorsichtig mit einer Hand an ihren Wunden im Gesicht herum. – „.. ich komm eben mit und schmier was drauf..“ Vanessa nickte, offensichtlich sehr zufrieden mit Noés Antwort.

    Wieso krieg ich eigentlich immer alles ab...? "Ich glaub, jemand oder etwas will mich umbringen!" beklagte sie sich plötzlich wehleidig bei der Pilotin, die neben ihr ging und schmollte dann weiter. "Immer werd ich getroffen.."

    Uhrzeit: 03:15

    >>>> Behemoth - Oberes Deck: Krankenstation
    Geändert von Noé Chambers (16.10.2009 um 20:02 Uhr)
    <a href=http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=33889 target=_blank>http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=33889</a>

  10. #120
    Rookie Avatar von Tanya Schäfer
    Registriert seit
    15.08.2009
    Beiträge
    67

    Standard

    Omega – Andockbuchten

    Ein dumpfes Keuchen brach der Frau heraus, als sie von der Luke direkt auf den Boden sprang, statt sich noch einmal auf ein Glücksspiel mit der Zugangstreppe einzulassen. Sieht genau versifft und Scheiße aus, wie vorhin. Gut, da liegt einer, aber sonst nichts Neues. Tanya hockte sie dicht an der Hülle des Shuttles ab und löste die linke Hand von ihrer Waffe, die noch in der Standard-Konfiguration ‚Baseline’ zusammengesetzt war.

    Da sie jetzt ihren Helm trug, benötigte sie nicht mal das Display ihres Omni-Tools und konnte so zumindest ausschließen, dass der violette Schein des Geräts sie auf visueller Ebene an irgendjemanden verriet, der vielleicht doch noch in der Nähe war. Lediglich die Eingabe des Tools war noch wichtig, alles andere wurde ihr nun durch die Anzeigen ihres Helms dargestellt. Nichts Offensichtliches.. vielleicht sollte ich mal checken ob´s irgendwelche Kameras hier gibt.. ach, scheiß auf Kameras. Wer interessiert sich in diesem Rattenloch schon für irgendwelche Aufnahmen von abgeknallten Typen?

    Die 27 jährige zögerte jedoch doch erst einen Augenblick, da sie; wenn sie ehrlich war, die Antwort nicht mal wusste. Am Ende entschied sie sich dann doch, nicht Ehrlich zu sein und wagte sich dann ungeniert aus ihrer, so oder so schlechten, Deckung. Mit wenigen schnellen Schritten war sie der Person, die Mittig auf einem offenem Platz zwischen den Frachtcontainern lag, bis auf ein paar Fuß abstand näher gekommen.

    Noch während sie sich weiter umsah und dem Verletzten oder Toten ihre Beachtung schenkte, mixte sich ihr Kopf zusammen, was hier möglicherweise, rein theoretisch und vielleicht vorgefallen hätte sein können und fiel dann eine Entscheidung für sich.

    Also irgendwer knallt irgendwen ab und ich war zufällig mehr oder weniger in der Nähe, es geht offensichtlich um irgendwas, nur nicht um jenes irgendwas, dass auch nur Ansatzweise mit mir etwas am Hut hat… – Sie warf beiläufig einen Blick zu dem Opfer, ein Mensch in ganz gewöhnlichen Straßenklamotten, neben dem eine genauso gewöhnliche Pistole des Typs Kessler lag. – .. und wäre ich jetzt im Film, würde ich mich einmischen, irgendeine augenscheinlich unwichtige Entdeckung machen und dann herausfinden, dass es ein riesiger Komplott ist. Ich rette das Universum und werde berühmt.. das klingt doch.. – Sie drehte sich um und schlenderte entspannt wieder zurück zu dem Schrotthaufen von einem Shuttle. – extrem nach einer Sache, die mir absolut egal sein kann..

    Nachdem sie die Treppe des Todes überwunden hatte und wieder im Inneren stand, lief sie zu ihrem Motorrad und begann ihre Waffe ebenfalls dort zu verstauen, nur durch Zufall fiel ihr auf, dass in der Waffenkiste daneben noch etwas lag. Das ist..? – Eilig bückte sich die Soldatin und hob die kleinen Teile auf. – Peilsender..? Sehr geil, die kommen mit.

    Keine Minute später saß sie auf ihrer Maschine und gab langsam Gas, die Luke hatte sie weit offen gelassen und kurz spiegelte sich in ihrem Geist ab, wie ihr vorhaben ausgehen würde. Ich geb jetzt vollgas, bretter durch die Luke, wie im Film, flieg für´n paar Sekunden und dann.. – Tanya verzog das Gesicht bei dem nächsten Gedanken – Leg ich mich übelst auf die Fresse… aber was soll´s.

    Sie gab trotz dieser Fantasie Gas und wie beabsichtigt donnerte die 27 jährige und ihr Motorrad durch den Ein- bzw. Ausgang des Fast-Wracks, mit dem Unterschied, dass sie sich am Ende nicht auf die Fresse legte, sondern fast ohne Unterbrechung weiterfahren konnte und ziemlich schnell von dem Schauplatz verschwand.

    >>>> Omega – Die Straßen von Omega
    Geändert von Tanya Schäfer (15.10.2009 um 18:34 Uhr)

Seite 12 von 40 ErsteErste ... 2101112131422 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •